Wo liegt der Unterschied zwischen USA und Amerika? Oder gibt es eigentlich gar keinen? Welche US-Staaten gibt es?

Wenn die Rede von den „USA“ oder von „US-Bürgern“ ist, so wird im deutschen Sprachraum oft von „Amerika“ beziehungsweise von „Amerikanern“ gesprochen. Ist das eigentlich korrekt? Oder werden hier wie bei „EU“ gleich „Europa“ zwei Begriffe, die eigentlich nicht deckungsgleich sind, lediglich im allgemeinen Sprachgebrauch gleichgesetzt?

Amerika ist ein Kontinent

Das Kürzel USA steht für die Staatsbezeichnung „United States of America“. Die USA sind eine, nach herrschender Meinung sogar die einzige, Weltmacht. Im Lauf der Geschichte hat sich in der Außen-, aber auch in der Innenwahrnehmung, unter anderem wegen der politischen Bedeutung der USA eingebürgert, von „Amerika“ zu sprechen, wenn die USA gemeint sind. Diese Gleichsetzung ist nicht einzigartig. So werden sprachgebräuchlich England oft mit dem ganzen Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland gleichgesetzt oder die EU mit ganz Europa.

Im Zusammenhang mit bestimmten Sachverhalten ist es daher nach herrschender Meinung durchaus üblich und akzeptabel, die Begriffe „Amerika“ und „USA“ zumindest unter Vorbehalt gleichzusetzen. Unter Berücksichtigung der geographischen sowie der staats- und völkerrechtlichen Fachdefinitionen ist diese Gleichsetzung jedoch nicht korrekt .
Amerika ist ein aus Nord- und Südamerika bestehender Doppelkontinent. Nordamerika ist flächenmäßig insbesondere in die größenordnungsmäßig vergleichbaren Länder USA, Kanada und Mexiko aufgeteilt. Der südliche Teil Nordamerikas umfasst Südmexiko, die Länder der mittelamerikanischen Landbrücke wie Costa Rica und Nicaragua sowie die karibische Inselwelt. Der nördliche Teil Nordamerikas wird im Wesentlichen von den USA, Nord- und Zentralmexiko, Kanada sowie Grönland gebildet.

Aktuell 50 US-Staaten

Den mit Abstand größten Teil der USA sowohl flächen- wie einwohnermäßig teilen sich die 50 Bundesstaaten. Symbolisch erfasst ist diese Zahl durch die 50 weißen Sterne in der US-Nationalflagge. Die Bundesstaaten („States“) sind in ihren Befugnissen und Funktionen in etwa mit den deutschen Bundesländern vergleichbar. Ähnlich wie die Bundesländer haben die States staatlichen Charakter mit weitreichender eigener Gesetzgebungskompetenz und Polizeihoheit. Neben den Bundesstaaten gehört noch eine Anzahl von weiteren unterschiedlich verfassten Gebieten zu den USA. Die Nicht-Bundesstaaten-Territorien und deren Bewohner haben im Vergleich zu den Bundesstaaten und deren Bewohnern minderen Rechtsstatus. Zu diesen Gebieten gehören der räumlich mit der US-Hauptstadt Washington identische District of Columbia sowie Puerto Rico, die US-Jungfern-Inseln und einige Südseeinseln.

Jüngste Bundesstaaten

Die Anzahl der Bundesstaaten ist in der Verfassung nicht abschließend festgelegt. Die Zahl hat sich im Laufe der US-Geschichte durch Aufnahme oder durch Teilung bereits bestehender Bundesstaaten ständig vergrößert. 1912 wurde das US-Territorium New Mexico zum 48. Bundesstaat. 47 Jahre später kamen zwei von den Zentral-USA („48 States“) räumlich durch kanadisches Gebiet (Alaska) beziehungsweise als zu Ozeanien gehörende Inselgruppe durchs Meer (Hawaii) getrennte Territorien als States hinzu. Alaska wurde am 3. Januar 1959 und Hawaii am 21. August 1959 zu einem Bundesstaat.

Bundesstaats-Kandidaten

Es gibt engagierte politische Bemühungen in Puerto Rico, die Insel zum 51. Bundesstaat zu machen. 2012 hat sich bei einer Volksabstimmung auf der karibischen Insel eine Mehrheit für die Aufnahme Puerto Rico als Bundesstaat ausgesprochen. Der letztlich entscheidende US-Kongress ist allerdings an dieses Referendum nicht gebunden. Ein weiterer möglicher Kandidat als neuer Bundesstaat ist der District of Columbia. Die Chancen beider Gebiete, in absehbarer Zeit als Staaen aufgenommen zu werden, schätzen politische Beobachter als eher gering ein.