„Ich denke niemals an die Zukunft. Sie kommt früh genug.“ Ein Zitat von Einstein. Inwieweit ist es möglich nach diesem Zitat zu leben?

„Ich denke niemals an die Zukunft. Sie kommt früh genug.“ Wer außer Einstein könnte uns so eine gewagte These hinterlassen? Für ihn selbst, den Meister der großen Theorie, hat dieses Motto ja Erfolg gebracht. Aber ist es auch für uns möglich, nach diesem Zitat zu leben?

Im Hier und Jetzt leben – auch, ohne eigenen Nobelpreis?

Es gibt ja Leute, denen glaubt man alles. Nobelpreisträger wie Albert Einstein gehören definitiv dazu.
Dennoch ist es kaum zu glauben, dass jemand wie er sich keine Gedanken über die Zukunft gemacht haben soll. Immerhin war er ja Ehemann und Vater von drei Kindern. Vielleicht war seine Aussage auch eher dazu gedacht, sich selbst und anderen eine unnötige Last von den Schultern zu nehmen? Zukunftsängste spielen ja eine große Rolle, wenn es um die Gesundheit geht.

Vielleicht ist es Dir auch schon mal so gegangen: Du hast Dich vorbereitet – auf alle Eventualitäten. Und dann kam alles anders. Ein unerwartetes Problem ist aufgetaucht – eines, mit dem keiner rechnen konnte. Vielleicht hast Du schnell noch improvisiert und das Ganze irgendwie gut hinbekommen. Nur war ein Teil Deiner Arbeit leider umsonst, und Du hast Dir unnötig viel Stress gemacht. Ein Beispiel gefällig?

Nicht alles ist planbar

Stell Dir vor, ihr wollt mit dem ganzen Freundeskreis ein Fussballspiel schauen. Public Viewing, draußen im Garten soll es stattfinden. Da das ein Riesen – Event wird und die Stimmung gut sein muss, sorgst Du gut vor: Essen und Trinken in Unmengen, Pavillons gegen Hitze, trotz der Dürre Regenschutz und sogar Salbe gegen Insektenstiche. Du sprichst mit den Nachbarn („wird vielleicht ’n bisschen lauter, ist aber ’ne Ausnahme, ich versprech’s“) und Du stellst ein Planschbecken mit kaltem Wasser auf. Du holst sogar eine Hüpfburg für die Kinder, außerdem Soja – Würstchen für die Veganer und Gluten – freien Nudelsalat für Allergiker. Es gibt nichts, woran Du nicht denkst. Nichts. Außer an die Deutsche Dogge Eures Nachbarn. Die ist nämlich in einem unbeobachteten Moment durch die Tür entwischt, und macht sich jetzt laut schmatzend über Eure Nackensteaks her…

Und hier ist er, der Moment, in dem die beste Planung versagt. Jetzt kommt es einfach nur darauf an, das Unvorhergesehene zu meistern. Und das klappt nun mal besser, wenn man gut drauf ist.

Der schmale Grat der Vernunft – und der andauernden Lebensfreude

Hier hatte Einstein schon eine gute Taktik: Wer sein ganzes „Pulver“ für Dinge verschießt, die vielleicht sowieso nie kommen, beraubt sich nur unnötig seiner Kraft. Dazu kommt, dass er sich sein Leben unnötig schwer macht. Vielleicht hat er auch so große Dinge entwickeln können, weil er unnötigen Stress vermieden hat?

Sicherlich gibt es eine Reihe von Dingen, die vorhersehbar sind. Sich um diese nicht zu kümmern wäre nicht genial, sondern einfach nur fahrlässig. Dazu gehört eine vernünftige Vorsorge für Gesundheit und das Alter. Oder für kleinere und größere Unfälle. Auch Wissen, welches die Zukunftsfähigkeit garantiert gehört dazu: Die eigene Weiterbildung und die der Kinder sollte eine Rolle in der Planung spielen. Besonders wichtig ist hier auch die Fähigkeit, Menschen einzuschätzen und mit ihnen gut klarzukommen.

Aber Wissen, so hat Einstein auch formuliert, ist begrenzt. Die Phantasie dagegen rettet den, dessen Wissen nicht mehr weiter hilft.
Deswegen ist es auch heute noch möglich, die Zukunft so zu leben, wie Einstein sie sah: Sorglos. Sie kommt früh genug.
Wichtig ist dann, dass Du über genug Phantasie und innere Kraft verfügst, die unvorhersehbaren Aufgaben zu lösen…
Oder – um es mit Einstein zu sagen: „Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“