Was bedeutet Pauschalist?

Pauschalisten gibt es vor allem in der Medienbranche. Es sind freie Mitarbeiter von Zeitungen, Zeitschriften oder Verlagen, die nicht für jeden Auftrag einzeln honoriert werden, sondern gegen eine regelmäßige pauschale Zahlung ein bestimmtes Kontingent Texte, Fotos oder Arbeitsstunden absolvieren. Sie haben damit den Vorteil, dass sie von einem Auftraggeber somit einen festen vereinbarten Betrag erhalten. Das gibt Freiberuflern eine gewisse Sicherheit und Planungssicherheit.

Ein Pauschalist kann für einen Auftraggeber im gleichen Umfang eingesetzt werden wie ein herkömmlicher Mitarbeiter. Weil ein Pauschalist nicht beim Auftraggeber angestellt ist, braucht dieser keine Sozialabgaben für ihn zahlen. Außerdem kann das Honorar individuell verhandelt werden, der Auftraggeber muss sich nicht an eine Tarifbindung halten. Eigentlich gilt auch für die Honorierung von Pauschalisten eine Tarifbindung.

Arbeitnehmerähnliche Arbeitsverhältnisse von Pauschalisten

Ist ein freier Mitarbeiter länger als sechs Monate für einen Auftraggeber tätig, erwirtschaftet mehr als ein Drittel seines Einkommens durch diese Zusammenarbeit und ist folglich von diesem Auftraggeber abhängig, dann gilt das Beschäftigungsverhältnis als arbeitnehmerähnlich. In diesem Fall gilt in den alten Bundesländern außer Hessen ein Tarifvertrag für Text- und Bildhonorare, den aber nicht alle Auftraggeber einhalten. Der Pauschalist hätte zwar die Möglichkeit, seine Rechte einzuklagen. Aber viele Journalisten und Fotografen verzichten darauf, aus Angst, ihnen könnte der Auftraggeber dauerhaft weg brechen.

Liegt eine solche Konstelletion vor, könnte schnell der Verdacht entstehen, dass es sich um eine Scheinselbständigkeit handelt und der Auftraggeber diese Form der Zusammenarbeit wählt, um beispielsweise Sozialabgaben zu sparen. Verstärkt wird diese Annahme, wenn Pauschalisten in einen festen Arbeitsplan integriert werden und der Auftraggeber ihnen gegenüber weisungsbefugt ist, sie so also den klassischen Status eines Freiberuflers einbüßen.

Für Auftraggeber bestehen einige Vorteile, wenn Sie Pauschalisten beauftragen. Denn Pauschalisten haben keinen Anspruch auf bezahlten Urlaub und können im Zweifelsfall leichter vor die Türe gesetzt werden. Doch vereinzelte Verlage räumen ihren festen Freien, wir Pauschalisten auch häufig genannt werden, diese Rechte ein. Freiberufler sollten also schauen, nicht nur von einem Auftraggeber abhängig zu sein. So können Sie besser in Honorarverhandlungen treten und den möglichen Verlust eines Auftraggebers besser verkraften.