Wo darf man mit 13 arbeiten? Geht das überhaupt und was ist erlaubt?

Das Wort Kinderarbeit hat einen schlechten Beigeschmack und wird mit Ausbeutung und Elend assoziiert. Aber auch in der Bundesrepublik arbeiten zahlreiche Minderjährige, allerdings legal und freiwillig.

Was sagt das Gesetz zum Thema Arbeit von Minderjährigen?

Grundsätzlich dürfen Jugendliche unter 15 Jahren keiner Erwerbstätigkeit nachgehen. Dieses Verbot gilt nicht für geringfügige Hilfeleistungen oder Hilfe im Haushalt, für die es sowieso keine Entlohnung im Sinne des Gesetzes gibt. Ausgenommen von dieser Regelung sind Auftritte bei Theater- und Musikveranstaltungen, im Fernsehen und Hörfunk. Treten dort Kinder unter 15 Jahren auf, muss der Veranstalter eine Ausnahmegenehmigung beantragen.
Minderjährige können jedoch auch im Alltag einer bezahlten Tätigkeit nachgehen, vorausgesetzt, sie haben das 13. Lebensjahr vollendet und die Eltern erklären schriftlich ihr Einverständnis.

Welche Tätigkeiten sind erlaubt?

Die zulässigen Tätigkeiten sind im § 2 der Kinderarbeitsschutzverordnung genau festgelegt:

  • Botengänge
  • Austragen von Zeitungen, Zeitschriften und Reklame
  • Einkäufe tätigen (außer Alkohol und Tabakwaren
  • Betreuung von Kindern und anderer zum Haushalt gehörenden
    Personen
  • Nachhilfeunterricht
  • Hilfe bei der Ernte und der Vermarktung der eigenen
    Produkte
  • Versorgung und Betreuung von Tieren
  • Hilfe bei nicht gewerblichen Veranstaltungen von Kirchen,
    Religionsgemeinschaften, Parteien und Vereinen

Was muss dabei beachtet werden?

Das Gewicht zu transportierender Lasten darf 7,5 kg oder kurzfristig 10 kg nicht überschreiten. Es darf keine Unfallgefahr bestehen. Insbesondere die Arbeit an Maschinen ist nicht erlaubt. Die maximale Arbeitszeit ist auf 2 Stunden täglich beschränkt. Die Arbeit darf nur zwischen 8 Uhr und 18 Uhr stattfinden.

Ist Arbeit für Kinder unter 15 sinnvoll?

Ja, auf jeden Fall. Dadurch lernen die Kinder frühzeitig Verantwortung zu übernehmen und Pflichten zu erfüllen. Mit seiner eigenen Arbeit Geld zu verdienen, stärkt zudem das Selbstbewusstsein. Die Kinder lernen, dass man für sein Geld hart arbeiten muss und nichts geschenkt bekommt. Wenn sie sich etwas wünschen und sich ihren Wunsch selbst erarbeiten müssen, werden sie das Produkt viel höher schätzen als wenn sie es einfach nur geschenkt bekommen würden.

Die erwähnten positiven Effekte stellen sich aber nur ein, wenn die Kinder freiwillig arbeiten und ihnen ihre Tätigkeit Spaß macht. Kinder zur Arbeit zu zwingen, verstößt nicht nur gegen das Gesetz, sondern beeinflusst ihre Einstellung zur Arbeit negativ und führt dazu, dass sie später im Leben Probleme haben.