Stimmt es wirklich, dass der Mensch pro Jahr sieben Spinnen verschluckt?

7 Spinnen pro Jahr verschlucken – ein Alptraum! Viele Menschen fürchten sich vor Spinnen. Sobald einer dieser achtbeinigen Gesellen die Bildfläche betritt, kriegt man es mit der Angst zu tun. Eine grauenhafte Vorstellung, dass sich die Biester einem im Schlaf nähern – und man sie dabei sogar verschlucken könnte!

Was ist dran am Spinnen-Mythos?

Immer wieder ist davon die Rede, dass jeder Mensch im Durchschnitt pro Jahr etwa 7 Spinnen verschluckt, während er schläft. Ganz so abwegig ist dieser Gedanke sicherlich nicht. Fakt ist, dass sich in nahezu jedem Bett und auf jeder Schlafmatratze zahlreiche Milben tummeln. Milben gehören zu den Spinnentieren. Durch den Schweiß und die abgestorbenen Hautschuppen sowie durch die angenehme Körpertemperatur fühlen sich die Tierchen geradezu magisch angezogen. Unter diesen Bedingungen vermehren sie sich rasant. Entsprechend wichtig ist es daher, die Matratzen regelmäßig auszutauschen oder sie zumindest in bestimmten Zeitabständen zu reinigen.

Die gemeine Milbe ist allerdings so klein, dass sie mit dem bloßen Auge gar nicht zu erkennen ist. Lediglich ihre Ausscheidungen kommen – zumindest auf einem schwarzen Bettlaken – mitunter zum Vorschein. Die klassischen Spinnentiere hingegen, die oftmals schon gut von Weitem sichtbar sind, lösen da weitaus stärkere Ekel-Gefühle aus. Aber ist es tatsächlich möglich, dass diese sich während der Nacht in die direkte Nähe des Menschen begeben, um in die feucht-warme Region des Mundes zu gelangen?

Der Geschmack der Spinne

Wer bereits einmal eine Spinne im Mund hatte, der weiß, dass sie ausgesprochen bitter sind und einen sehr intensiven Nachgeschmack haben. Die Kehrseite der Medaille ist, dass das Protein der Spinne mit einem Anteil von bis zu 90 Prozent äußerst gesund ist und sich durch eine hervorragende Bioverfügbarkeit auszeichnet. Im Gegensatz dazu ist das Protein des Hausschweines lediglich zu 70 Prozent verwertbar. Darüber hinaus ist zu bedenken, dass vor allem Vogelspinnen in asiatischen Ländern eine echte, sehr begehrte Delikatesse sind.

Die Angst der Spinnentiere vor dem Menschen

Spinnen sind Einzelgänger. Sie verkriechen sich gerne an abgelegene Orte, in versteckte Ecken und dunkle Winkel. Eben überall dort, wo das Risiko, einem Feind über den Weg zu laufen, möglichst gering ist. Wenn sich nun der Mensch auf den mit Spinnen besiedelten Dachboden oder in den Keller begibt, verhält es sich so, dass die Spinne die Erschütterung, die mit jedem menschlichen Schritt einhergeht, nur allzu deutlich spürt. Instinktiv verhält sie sich still, oder sie läuft weg. Aber niemals würde sie auf den Menschen – den Feind – zulaufen.

Diese Tatsache macht folglich sehr deutlich, dass es wohl kaum möglich ist, dass es sich pro Jahr etwa 7 Spinnen im Rachen des Menschen gemütlich machen und hier womöglich gar ihre Eier ablegen. Gesetzt den Fall, dass sich tatsächlich eine Spinne versehentlich auf einem Kopfkissen niedergelassen hat, so wird sie sehr rasch das Weite suchen, sobald der Mensch sich bewegt und eine andere Schlafposition einnimmt.

Fazit

Es darf daher festgehalten werden, dass die These schlichtweg falsch und absolut haltlos ist. Kein Mensch verschluckt Spinnen, während er schläft. Falls an diesem Mythos allerdings etwas Wahres dran wäre, so bräuchte man keine gesundheitlichen Bedenken haben. Der hohe Proteingehalt würde dem Körper gut tun…