Haben Bienen Ohren und Nasen? Wie Bienen die Welt wahrnehmen.

Wenn wir an Bienen denken, so denken wir auch an Honig, die Bienenkönigin und farbenfrohe Blüten. Wie die gelb-schwarz gestreiften Insekten ihre Umwelt wahrnehmen, fragt sich dabei kaum jemand. Können Bienen hören? Sie haben schließlich keine Ohren, sondern nur winzig kleine Fühler und große Facettenaugen. Aber wie findet die Biene dann zur Blüte, um den süßen Nektar zu schlürfen?

Orientierung mittels innerem Kompass

Ihr Ziel kann die Biene nur dann finden, wenn sie über den Ort und die Entfernung zum gesuchten Objekt genau Bescheid weiß. Da die Biene keinen Kompass zur Hilfe nehmen kann, benutzt sie die Sonne zur Orientierung. Am Winkel von der Sonne zu ihrem jeweiligen Ziel liest die Biene die exakte Entfernung und die Richtung ab.

Ihre Futterstelle sowie das eigene Zuhause findet die Biene außerdem mithilfe ihrer magnetischen Orientierung. Weil uns Mensch diese Theorie eher fremd ist, können wir uns diesen Umstand nur sehr schwer vorstellen. Es wurde jedoch eindeutig nachgewiesen, dass die kleinen gelben Insekten sowohl Richtung als auch Stärke eines Magnetfeldes wahrnehmen können. Es wird vermutet, dass die Biene ihr bekannte Orte immer aus derselben Richtung anfliegt und bereits besuchte Zielgebiete so wiedererkennt.

Kommunikation mithilfe der „Tanzsprache“

Um sich mit ihren Artgenossen zu unterhalten, braucht die Biene kein Gehör. Obwohl die geselligen Tierchen sogar recht häufig und ausgiebig miteinander „sprechen“, brauchen sie dafür keine Worte. Anders als wir Menschen kommuniziert die Biene einzig und alleine per Körpersprache. Ein Gehör braucht die Biene aber trotzdem.

Alle Informationen, welche Bienen untereinander austauschen wollen, vermitteln sie einander in einem Tanz. Bei diesen Tänzen werden optische aber auch akustische Signale gesendet. Über ihre Fühler nehmen die sogenannten Sammler Kontakt zu einer „Tänzerin“ auf, um mit ihr zu kommunizieren. Meistens vermitteln sich die Bienen dabei gegenseitig Informationen, welche dem Auffinden einer geeigneten Futterstelle dienen.

Farben sind wichtiger als Formen

Um sich gut orientieren zu können, ist vor allem das nahe Sehen wichtig. Dabei spielen Farben eine viel größere Rolle als die gute Wahrnehmung von bloßen Formen. Schließlich werden Blüten, die Hauptnahrungsquelle der Bienen, vor allem anhand ihrer Farben erkannt. Die kleinen Insekten können allerdings die Farbe Rot nicht erkennen. Ultraviolett hingegen erkennen sie sehr gut, da die Farbe bei sehr vielen verschiedenen Blüten auftritt.

Düfte spielen eine wichtige Rolle

Chemische Reize spielen für Bienen eine große Rolle. Kein Wunder, schließlich sind Blüten in der Regel nicht nur farbenprächtig, sondern auch sehr duftintensiv.
Deshalb nutzen Bienen ihren gut ausgeprägten Geruchssinn vor allem bei der Nahorientierung. Auch im Inneren des Bienenstocks spielt der Geruch eine große Rolle. Wie sollten sich die kleinen Insekten auch sonst im dunklen, unübersichtlichen Stockinneren zurechtfinden? Eine Nase brauchen die Bienen zum Riechen nicht. Sie haben ein Geruchsorgan an ihren Antennen.