Libellen – bunt schillernde und besonders nützliche Fluginsekten. Wie viele Arten gibt es und wovon ernähren sie sich?

Libellen sind auch unter dem Namen Wasserjungfer (lateinisch: Odonata) bekannt. Die faszinierenden Fluginsekten finden sich auf fast allen Kontinenten dieser Welt – sogar in eisigen Regionen. Die Libelle bevorzugt einen Lebensraum, der sich in unmittelbarer Umgebung von Süßwasser befindet. Sämtliche Arten Libellen können sich somit gleichermaßen im Bereich stehender Gewässer wie Tümpel, Teiche oder Seen wie auch an Mooren, Quellen oder Flüssen aufhalten.

Wie viele Arten der Libelle existieren?

Derzeit sind weltweit ungefähr 5.700 Arten der Libelle nachgewiesen. Im mitteleuropäischen Bereich sind davon 85 Arten beheimatet. Je nach Spezies besitzen Libellen bunt schillernde Flügel, die eine Spannweite zwischen 20 Millimetern und 20 Zentimetern aufweisen können. Dabei handelt es sich um zwei verschieden große Flügelpaare. Diese besitzen eine äußerst ungewöhnliche Fähigkeit – sie können sich getrennt voneinander bewegen. Dadurch können die Tiere schnelle Richtungswechsel vollziehen und sogar rückwärts fliegen. Libellen sind in der Lage Höchst-Fluggeschwindigkeiten von maximal 50 Stundenkilometern zu erreichen. Als ‚Tacho‘ nutzen die schillernden Fluginsekten dabei ihre Fühler.

Libellen verfügen über einen extrem schlanken und langen Hinterleib, der sich aus mehreren beweglichen Segmenten zusammensetzt. Dadurch ist es ihnen möglich, bewegungslos zu schweben. Fossilienfunde haben bewiesen, dass Libellen bereits die Erde bevölkerten, als sich hier noch Dinosaurier aufhielten. Diese urzeitlichen Arten besaßen eine bemerkenswerte Flügelspannweite von 70 Zentimetern.

Wovon ernähren sich Libellen?

Libellen gehören zu den räuberischen Fluginsekten. Die filigranen Tiere fangen ihre Beutetiere während des Fluges und nutzen dabei ihre Beine ähnlich Fangkörben. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Mückenlarven und kleineren Insekten. Größere Libellenarten jagen dagegen auch kleine Fische und Kaulquappen.

Während ihrer Paarung bilden Weibchen und Männchen, mit ihren äußerst biegsamen und schlanken Körpern, ein Rad. Da die Libellenlarven vorerst im Wasser existieren und mittels Kiemen atmen, sind ausgewachsene Libellen auf Gewässer angewiesen, um ihre Eier abzulegen. Das Larvenstadium der Libellen dauert maximal zwei Jahre. Die ausgewachsenen Fluginsekten haben dagegen, nur wenige Wochen zu leben.

Leider sind fast alle mitteleuropäischen Libellen Arten, aufgrund des zerstörten Lebensraumes durch Menschen, in ihrer Existenz bedroht. Durch extreme Gewässerverschmutzung und Trockenlegung vieler Sumpfgebiete ist die Anzahl der Libellen während der vergangenen Jahrzehnte dramatisch gesunken.

Libellen – ein Erfolgsmodell, das uns Menschen schützt

Libellen sind zwar elegante, schillernd bunte Insekten, doch manche Zeitgenossen lassen sich trotzdem nicht von diesen außergewöhnlichen Tieren begeistern. Bis heute ist der Irrglaube verbreitet, Libellen können stechen! Libellen besitzen jedoch überhaupt keinen Stachel. Deshalb sind damalige Bezeichnungen wie beispielsweise ‚Pferdestecher‘ oder ‚Teufelsnadeln‘ völlig absurd. Im Gegenteil, Libellen erweisen sich als höchst nützlich, da die Fluginsekten uns Menschen Stechinsekten wie unter anderem Bremsen und Mücken von Leib halten.