Sturm und Drang – Was ist das? Welche Werke fallen darunter? Zitate aus die Leiden des jungen Werther und anderen Werken.

„Sturm und Drang“ – Ein paar Wörter, die jeder kennt, der den Deutschunterricht besucht hat. Was war das noch mal? Welche Werke kann man dazuzählen? Was war in dieser Epoche der Literatur maßgebend?

Der „Sturm und Drang“

„Sturm und Drang“ war eine 1777 erschienene Komödie des Dichters Friedrich Maximilian Klinger, wonach diese Epoche im Nachhinein benannt wurde. Und Name ist Programm. Im Sturm und Drang zeichneten sich vor allem junge Autoren in ihren Zwanzigern aus. Es geht um Liebe, Schmerz, Kummer, Natur. Man richtet sich gegen die Eliten und die Traditionen und beschäftigt sich aufklärerisch. Man kann es die rebellische Jugend nennen, die gegen die Verkrustung der alten Zeiten anstürmt, ähnlich der 68er Bewegung.

Werke und Autoren

Die bekanntesten Vertreter des Sturm und Drang sind vermutlich der junge Goethe und der junge Schiller. Vor allem Goethe mit seinem Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“ von 1774 hat Generationen beeinflusst.

„Die Leiden des jungen Werthers“ – Johann Wolfgang von Goethe

Es handelt sich hier um einen Briefromane, denn die Handlung wird in Briefen erzählt, die der Werther an einen Adressaten schickt. Er ist immer stärker in die junge Lotte verliebt und durch eine Reihe von Fehlinterpretationen und seinem Seelenschmerz greift er letztlich zur Pistole und erschießt sich.

„Ein Mensch, der um anderer willen, ohne dass es seine eigene Leidenschaft sein eigenes Bedürfnis ist, sich um Geld oder Ehre oder sonst etwas abarbeitet, ist immer ein Tor.“ – Dieses Zitat aus dem Werther zeigt ganz eindeutig die literarische Einordnung in die Epoche des Sturm und Drang. Leidenschaft und Gefühl als oberste Maxime des Lebens und des Erlebens.

Das Buch führte zum sogenannten Werther-Effekt, der eine reihe von Selbstmorden beschreibt, die ohne Zweifel von der Lektüre des Werkes unter Jugendlichen ausgelöst wurden.

„Die Räuber“ und „Kabale und Liebe“ von Friedrich Schiller

„Die Räuber“ ist das Erstwerk des noch sehr jungen Friedrich Schiller, dass er teils im Geheimen und unter Androhung von Strafe in der Kaserne geschrieben hat, in der er seinen Militärdienst hatte ableisten müssen.

In „Die Räuber“ geht es vorrangig um Freiheit, Familienbande, die Beziehung zwischen Vater und Sohn.

„Das Gesez hat zum Schneckengang verdorben, was Adlerflug geworden wäre. Das Gesez hat noch keinen großen Mann gebildet, aber die Freyheit brütet Koloße und Extremitäten aus.“

„Kabale und Liebe“ ist ein Liebesdrama, ähnlich dem Werther, das in einem Konflikt mündet und letztlich den Tode mit sich bringt.

„In meinem Herzen liegen alle meine Wünsche begraben.“

Schlussbetrachtung

Der Sturm und Drang erfasst uns alle in einem gewissen Lebensalter, weshalb die Werke, die in dieser Zeit entstanden sind, zeitlos sind und auf jeden Fall gelesen werden sollten, wenn auch die Sprache etwas schwierig zu lesen sein dürfte. Dennoch ist es lohnenswert zu sehen, dass die größten Dichter überhaupt sich mit ähnlichen Dingen in ihrer Jugend herumgeplagt haben müssten, wie es uns passiert ist, passiert, und passieren wird.