Betäuben oder töten Alkohol und Cannabis Gehirnzellen? Können die Gehirnzellen sich wieder regenerieren?

Das die Wirkung von Alkohol gefährlich, bzw. sogar tödlich enden kann, weißt du vermutlich. Dagegen wird Cannabis (also „Gras“) oft als beinahe harmlose Droge entgegengestellt, die vielmehr entspannend wirken soll. Doch stimmt dies tatsächlich? Wie wirken sich Alkohol und Cannabis auf die Gehirnzellen aus?

So wirkt Alkohol im Gehirn

Oftmals hast du vielleicht den Satz gehört: „Bei jedem Rausch tötet Alkohol rund 10.000 Gehirnzellen“. Während des Alkoholrausches kann zu Einbußen des Gleichgewichts, der Artikulation oder des Sehens kommen, am nächsten Tag wartet zwar ein fieser Kater, allerdings kehrt auch das normale Sprechen, Sehen, etc. zurück. Alkohol schädigt ohne Frage dem Gehirn, Forschungen haben beispielsweise gezeigt, dass die Gehirnmasse bei Alkoholikern im Laufe der Zeit abnimmt.

Allerdings werden keine Gehirnzellen getötet, vielmehr verhindert der Alkohol, dass sie untereinander kommunizieren und Informationen austauschen können. Dies geschieht so: egal, was du tust- dein Gehirn sendet über Botenstoffe wichtige Informationen zu den Gehirnzellen, diese wiederum an den Körper, usw. Diese Botenstoffe lassen sich in hemmende und aktivierende Botenstoffe einteilen. Der Alkohol stört dieses Zusammenspiel, bzw. sorgt dafür, dass vor allem hemmende Botenstoffe an die Nerven weitergeleitet werden. Dies bemerkst du an verlangsamten Reaktionen, wie etwa Sprechen etc. Dennoch werden die Hirnnerven nicht beschädigt, vielmehr kehrt nach dem Rausch das Gleichgewicht der Botenstoffe wieder zurück. Allerdings schädigt Alkohol „indirekt“ das Gehirn, da bei langanhaltendem Konsum die Leber geschädigt wird oder ein Vitamin B1 Mangel vorliegt.

So wirkt Cannabis in deinem Gehirn

Ob, bzw. inwiefern Cannabis dem Gehirn schadet, darüber streiten Experten und Ärzte immer wieder. So wurden beispielsweise Langzeitstudien an Zwillingen durchgeführt (South Carolina/Los Angeles), um herauszufinden, wie das Gehirn geschädigt wird. Ein Zwilling nahm Cannabis, der andere nicht. Jedoch konnte nicht bewiesen werden, dass ein Zwilling „dümmer“ als sein nicht rauchender Zwilling war.

Eine andere veröffentliche Studie bewies dagegen, dass Menschen, die relativ früh mit dem Graskonsum anfangen, deutliche Leistungseinbußen hatten und sie auf Dauer sogar an Intelligenz einbüßten. Auch hatten sie Schwierigkeiten, neue Dinge zu erlernen und Probleme mit dem Gedächtnis.

Trotz der unklaren Studien muss vor Cannabis gewarnt werden: jeder Mensch und auch das Konsumverhalten von Cannabis ist unterschiedlich. Es kann durchaus sein, dass Schädigungen im Gehirn auftreten. Wie bei Alkohol kann die Kommunikation zwischen den Gehirnnerven gestört oder verändert werden. Cannabis löst auch unterschiedliche Emotionen im Gehirn aus: je nach Zusammensetzung der Droge können Ängste, Halluzinationen oder langfristig sogar Psychosen ausgelöst werden. Das Gefährliche: Cannabis macht nicht körperlich, sondern vielmehr psychisch abhängig. Da Cannabis oft „als harmlos“ eingestuft wird, werden die Folgen oft nicht ernst genommen, Kiffen gilt vor allem als Einstiegsdroge und ist deshalb nicht zu unterschätzen.