Wie viel Witwenrente/Hinterbliebenen bekommt in England die Witwe des verstorbenen Rentners?

Mit einem Briten in Großbritanien verheiratet? Wer erhält eine Hinterbliebenenrente und wie hoch ist diese?

Die Grenzöffnungen in der Europäischen Union und die damit verbundene Möglichkeit außerhalb Deutschlands zu arbeiten, führten vermehrt zu Eheschließung zwischen verschiedenen Staatsangehörigen.
In dem Moment, in dem man zum Beispiel in England verheiratet ist und der Partner verstirbt, müssen sich Betroffene mit einem anderen Rentensystem auseinandersetzen.
Welche Unterschiede es bei der Hinterbliebenenrente zwischen Deutschland und Großbritannien gibt, erfährst du hier.

Die grundsätzlichen Unterschiede zwischen der Rentenversorgung in Deutschland und England!

In Deutschland gibt es für die Absicherung von Arbeitslosigkeit, Krankheit, Pflegefall und Renten unterschiedliche Zuständigkeiten.
Das britische System unterscheidet zwei Bereiche. Der nationale Gesundheitsdienst kümmert sich um die medizinische Versorgung.
Rentenleistungen gehören zur nationalen Versicherung. Aus dieser Versicherung werden unter anderem die Hinterbliebenenrenten gezahlt. Die Beiträge für diese Versicherung werden von Arbeitnehmern und Arbeitgebern getragen und fließen in einen Topf.

Die nationale Versicherung deckt im Gegensatz zur deutschen Rentenversicherung ausschließlich ein Mindestmaß der Versorgung ab. Die Briten kombinieren für den Ausgleich die staatlichen Komponenten mit der Privatversorgung und der betrieblichen Altersversorgung.

Wie hoch sind die Hinterbliebenenrenten in Deutschland und in England?

Deutschland

In Deutschland wird nach großer und kleiner Hinterbliebenenrente unterschieden. Dies hat einen Einfluss auf die Höhe der zu erwartenden Rente und der Bezugsdauer.
Weiterhin wird zwischen neuem und altem Recht unterschieden. Diese Unterscheidung wirkt sich ebenfalls auf die Rentenhöhe aus.
Bei der kleinen Witwenrente nach altem Recht erhält der Hinterbliebene 25 Prozent der Rente, die der Verstorbene erhalten hätte. Bei der großen Witwenrente währen dies nach altem Recht 60 Prozent.

Um die große Witwenrente nach altem Recht dauerhaft zu behalten müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.
Die große Hinterbliebenenrente ist an weitere Bedingungen geknüpft. Zum Beispiel ein Mindestalter zwischen 45 und 47 Jahre, Kindererziehung oder Erwerbsminderung.
Wird die Hinterbliebenenrente nach neuem Recht berechnet, bekommst du die kleine Witwenrente für längstens 24 Monate.
Die große Hinterbliebenenrente ist auf 55 Prozent der zu erwartenden Rente des Verstorbenen reduziert.

Großbritannien

Um in England Anspruch auf eine Hinterbliebenenrente zu erhalten, muss der Verstorbene Mindestbeiträge und Mindestzeiten erfüllen, zu denen er in die staatliche Versicherung eingezahlt hat.
Das Mindestalter der Angehörigen, um die volle Witwenrente zu erhalten, liegt bei 55 Jahren.
Zwischen 45 und 54 Jahren werden für jedes Jahr, das zu Vollendung des 55ten Lebensjahres fehlt, sieben Prozent von der Grundrente die Hinterbliebene erhalten, abgezogen.

Die Witwenrente in England liegt bei ungefähr 100 Euro pro Woche. Durch entgeltbezogene Zusatzleistungen, die abhängig vom Arbeitseinkommen des Verstorbenen sind, kann die Witwenrente aufgestockt werden.
Hatte der Verstorbene zum Todeszeitpunkt keinen Anspruch auf eine Ruhestandrente, erhält die Witwe einen Einmalbetrag von 1500 Euro.

Bei der Hinterbliebenenrente in England ruht der Leistungsanspruch auf diese Rente, falls der Empfänger in einer eheähnlichen Gemeinschaft mit einem neuen Partner lebt.