Wozu dient ein Bidet (BD) neben dem WC? Die fachmännische Lösung für die Intimpflege

Es hat die Form einer Mini-Badewanne, ist eine tolle Alternative zu feuchtem Toilettenpapier und in macnchen anderen Ländern ein Muss in jedem Badezimmer: das Bidet. Woher der praktische Spülapparat seinen Namen hat und wie Du ihn richtig benutzt, erfährst Du hier!

Bidet – was ist das?

Der Begriff „Bidet“ kommt aus dem Französischen und bedeutet soviel wie „kleines Pferd“. Waren die ersten Modelle tatsächlich noch so hoch, dass der Benutzer regelrecht aufsteigen musste, schaffte das kleine Becken, das sich hervorragend für die gründliche Reinigung des Intimbereichs eignet, Anfang des 20. Jahrhunderts seinen Durchbruch in französischen Badezimmern. Hinsichtlich seiner Bauart lassen sich beim Bidet zwei Typen finden: So ähnelt das klassische Bidet-Becken aus Porzellan in seiner Form eher einer Toilette und wird während der Nutzung mit Wasser gefüllt. Wer jedoch eine eher stylische Badezimmer-Einrichtung bevorzugt, der setzt am besten auf die moderne Variante mit Düse statt Wasserhahn.

Die Nutzung – das solltest Du wissen

Im Bidet die Füße waschen oder darin die Hände einweichen? Das kann man machen, aber ist nicht der eigentliche Sinn! Nicht selten wird das Bidet auch mit der Toilette verwechselt. Der Spülapparat hat einzig und allein die Funktion, die äußeren Genitalien und die intimen Hautbereiche zu reinigen. Die kleine Waschanlage für den Intimbereich ist nicht nur eine schnelle Alternative zur Dusche, sie ist aus medizinischen Gesichtspunkten sogar besser für die Analreinigung geeignet als feuchtes Toilettenpapier.

Das Bidet benutzt Du am besten, indem Du Dich in der Grätsche – mit dem Gesicht zur Wand – direkt darüber stellst und den Po langsam hinab senkst. Möchtest Du ein Sitzbad nehmen, verschließt Du das Becken einfach mit dem Stöpsel und lässt es mit lauwarmem Wasser volllaufen. Nun kannst Du die Waschprozedur je nach Bedarf mittels Wasser, Seife und Waschlappen beginnen.

Tipp: Möchtest Du das Bidet mehrmals am Tag nutzen, solltest Du darauf achten, Genitalien und After nur einmal täglich mit Seife zu reinigen. Nach der Waschung kannst Du Dich einfach abtrocknen – fertig! Der Clou: Manche Bidets sind sogar mit einem integrierten Lufttrockner ausgestattet.

Bidet – wer hat es?

Neben klassischen sanitären Einrichtungen wie Toilette, Waschbecken & Co. gehört das Bidet in den deutschen Badezimmern weniger zur Standardausstattung. Der kleine Spülapparat ist vorrangig in südeuropäischen Ländern (z.B. Italien, Portugal oder Griechenland) zu finden. In Italien nutzen etwa 97% der Personen ein Bidet, wogegen es in Deutschland gerade einmal 6% sind.

Auch in Lateinamerika, arabischen Ländern, Japan und weiteren asiatischen Staaten ist die schnelle Intimwäsche nach jedem Toilettengang üblich. Selbst in Österreich oder in der Schweiz sind die praktischen Waschanlagen häufiger zu sehen als bei uns. Warum das Bidet in Deutschland bislang nicht zum sanitären Standard gehört? Oftmals lässt bereits die Größe des Badezimmers selbst kein zusätzliches Becken im Raum zu. Doch auch kulturelle Gründe sprechen gegen ein Bidet im heimischen Badezimmer: Während das Thema Intimpflege in südlichen Ländern recht locker gehandhabt wird, ist es in Deutschland nicht selten ein Tabuthema.