Zum Ritter geschlagen – adelige Popstars

Welcher kleine Junge träumt nicht davon, ein echter Ritter zu sein? Im Auftrag der Königin Heldentaten verbringen und auf einem weißen Ross in den Kampf zu ziehen – was für ein toller Gedanke! Der „Berufszweig Ritter“ mit Pferd und glänzender Rüstung ist leider ausgestorben, aber dennoch bekommen bestimmte Menschen durch den Ritterschlag einen Adelstitel verliehen.

Ehrung durch die Queen

Die Verleihung eines Adelstitels ist nach altem, königlichem Brauch dem Monarchen und seiner Familie vorbehalten. So kann also auch heute noch die Queen Menschen zum Ritter schlagen oder besondere Verdienstorden verleihen. Diese sind in etwa vergleichbar mit dem Bundesverdienstkreuz in Deutschland.

Jedoch gibt es im britischen Königshaus fünf verschiedene Abstufungen. Die oberste Stufe ist die Ernennung zum Knight Grand Cross. Darunter folgt der Knight Commander. Wer zum Knight berufen wird, erhält den Ritterschlag. Zweimal jährlich, an Neujahr und im Juni, vergibt die Königin diese Ehrungen an Menschen für ihr herausragendes, nationales oder soziales Engagement. Darunter fallen vor allem Künstler, Wissenschaftler, Sportler und Politiker. In einer feierlichen Zeremonie kniet der angehende Ritter vor der Queen nieder. Diese berührt ihn an beiden Schultern mit einer Schwertspitze.

Wer geehrt wird, entscheidet jedoch nicht alleine die Königin. Sie handelt auf Anraten des Premierministers. Im Grunde kann jeder britische Staatsbürger für eine Ehrung vorgeschlagen werden. Diese Empfehlungen werden im Büro des Regierungschefs gesammelt und geprüft.

Adelige Popstars

Sir Sean Connery, Sir Elton John und Sir James Paul McCartney gehören wohl zu den bekanntesten, in den Adelsstand erhobenen Briten. Sie dürfen damit den Beinamen „Sir“ tragen, ihre Ehefrauen (falls vorhanden) werden zur „Lady“. Das weibliche Gegenstück ist die „Dame“ – die Angetrauten der „Ritterinnen“ haben Pech und erhalten keinen Titel.

Catherine Zeta-Jones, David Beckham, Stella McCartney, Kylie Minogue, Kevin Spacey und andere Berühmtheiten tummeln sich in den unteren Ehrenstufen. Sie werden damit zum Officer, Commander oder Member ernannt.

Ausländische Ehren-Ritter

Ausländische Staatsbürger können zwar auch geehrt werden, der Titel „Sir“ oder „Dame“ ist jedoch den Briten vorbehalten. Die Ritterwürde ist in dem Fall also eher symbolisch zu verstehen. Altbundeskanzler Helmut Kohl wurde ebenso geehrt, wie der Filmemacher Steven Spielberg und Ex-Präsident Ronald Reagan. Würden diese „Ehren-Ritter“ nachträglich die britische Staatsangehörigkeit annehmen, stünde ihnen der Titel ab dem Moment auch offiziell zu.