Welche Eigenschaften beschreibt der Cubitalindex? Wer benötigt ihn und was kann man durch ihn erkennen?

Ein wahrhaft tierisches Erkennungsproblem lösen Biologen und Fachleute mit der Messung des Cubitalindexes. Während der Laie in jeder Biene lediglich eine Biene erkennt, können Fachleute anhand des Cubitalindex erkennen, zu welcher eigenständigen Rasse ein jeweiliges Bienenvolk gehört. Näheres erfährst du hier.

Biene ist nicht Biene!

Weltweit kennt man mehr als 20000 Bienenarten, von denen zehn Arten den Honigbienen zugeordnet werden können. In Europa leben drei der Honigbienenrassen. Um diese zu unterscheiden, misst man den sogenannten Cubitalindex. Erkennbar ist dieser an bestimmten Merkmalen, die auf den Flügeln zu sehen sind. Die Adern, die in einer bestimmten Cubitalzelle angelegt sind, werden vererbt und helfen bei der Bestimmung der Art.

Wo befinden sich die Cubitalzellen und wie sehen sie aus?

Die Vorderflügel der Biene sind mit einer Anzahl von feinen Adern durchzogen. Die Adern bilden Zellen, von denen drei als Cubitalzellen bezeichnet werden. Anhand der Form und Größe der dritten Cubitalzelle kann die Biene einer bestimmten Art zugeordnet werden.
Bei einer dunklen Biene ist diese Cubitalzelle breit und kräftig, während bei anderen Arten die Cubitalzelle schmal und lang gestreckt erscheint.

Eine genauere Bestimmung der einzelnen Bienenart wird durch die Vermessung der Adern erreicht. Die Länge der Adern, die zur Flügelspitze erscheinen und die Länge der Ader, die zur Flügelbasis liegt, werden jeweils durcheinander geteilt und bestimmen das Verhältnis der Längen zueinander. Dieses Längenverhältnis zwischen den zwei Adern ist der eigentliche Cubitalindex.

Wie vermisst man die Cubitalzellen und wie können die Arten anschließend benannt werden?

Um ein Bienenvolk einer Art zuordnen zu können, benötigt man die Vorderflügel von mindestens 50 Bienen. Von jeder Biene wird jeweils der gleiche Flügel abgeschnitten und auf eine kleine Glasplatte gelegt. Mithilfe eines durchsichtigen Klebestreifens können zwei Glasplättchen wie ein Scharnier übereinandergelegt werden. Die Cubitalzellen der präparierten Flügel können unter einem Mikroskop verglichen und vermessen werden. Das Verhältnis des Cubitalindex zeigt, um welche Bienenart es sich handelt oder ob eine Mischform vorliegen kann.

Zusätzliche Verfahren, um eine Bienenart genauer zu bestimmen!

Für die exakte Bestimmung von Bienenarten werden neben dem Cubitalindex andere Verfahren angewendet. Panzerzeichen, Filzbindenbreite und Haarlänge sind solche Verfahren. Weil sie in einigen Fällen nicht ausreichen, um die Bienen exakt zu bestimmen, können diese Verfahren kombiniert eingesetzt werden. Die sogenannte Diskoidalverschiebung kann zusammen mit dem Cubitalindex eingesetzt werden, um die Arten zu erkennen.