Welcher (essbare) Fisch ist der teuerste der Welt? Was kostet er und woher kommt er?

Das kommt darauf an. Als teuerster Fisch gilt gemeinhin der Kugelfisch. Es handelt sich um eine Spezialität aus Japan. Dort isst man den „Fugu“ – so heißt er in Japan als Zubereitung – meist in sehr teuren Restaurants. Der Preis ist aber nicht zuletzt deswegen so hoch, weil man ihn sehr sorgfältig zubereiten muss. Dazu braucht man eine besondere Lizenz. Warum? Nur das weiße Muskelfleisch vom Kugelfisch ist überwiegend ungiftig, andere Bestandteile wie Haut und Innereien hingegen enthalten das tödliche Gift Tetrodotoxin.

Damit dieses Gift nicht gegessen wird, muss man den Fugu auf eine spezielle Art sehr sorgfältig verarbeiten. Deswegen tut man gut daran, ihn in einem Restaurant von hochbezahlten Spezialisten zubereiten zu lassen. Diese müssen nach 2-jähriger Lernzeit eine spezielle Prüfung ablegen. Erstens schmeckt also der Fugu in einem Spezialrestaurant besser und zweitens bleibt man am Leben. Das Essen in einem solchen Restaurant hat natürlich seinen Preis. Zubereitet gilt der Fugu daher noch immer als teuerster Fisch der Welt. Man soll den Kugelfisch mittlerweile auch als Zuchtfisch ungiftig heranziehen können, indem man ihm eine entsprechende Diät verpasst, so dass er das Gift nicht im Körper produziert. Aber dann ist es eben kein „echter“ Kugelfisch mehr, der neben seinem Geschmack auch noch dieses prickelnde Gefühl beim Essen liefert. Das rohe Fugu-Fleisch selbst wird mit bis zu 500 € pro kg gehandelt.

Der aktuelle Gewinner: Der Blauflossenthunfisch

Sein Preis für das rohe Fleisch steht in Konkurrenz zu dem vom Blauflossenthunfisch. Auch dieser ist in Japan sehr beliebt, man macht unter anderem gerne Sushi daraus. Weil der Blauflossenthunfisch in der Regel um die 3 Meter lang wird und dann so um die 300 kg auf die Waage bringt, gibt das eine Menge Sushi.

Einige Exemplare bringen es auf 4,50 m und über 650 kg. Das tief dunkelrote Fleisch ist weit verbreitet ein bedeutsames Nahrungsmittel.

Extra Züchtungen, in denen der Blauflossenthunfisch gemästet und damit fetter wird, liefern auch teureres Fleisch. Seine Fangmethoden sind umstritten, weil durch starke Befischung oft sehr viel Beifang produzieret wird, d.h. es werden andere Tiere mitgefangen, die dann gar nicht zum Verzehr kommen, sondern einfach weggeworfen werden. Der Preis von Thunfischfleisch ist sehr unterschiedlich, auch der vom beliebten und teureren Blauflossenthunfisch.

Zweifellos ist ein Blauflossenthunfisch der Rekordhalter beim Titel „Teuerster essbarer Fisch der Welt“: Bei einer Versteigerung in Tokio / Japan im Jahre 2013 erzielte ein Blauflossenthunfisch mit 222 kg einen Preis von umgerechnet 1,4 Mio. Euro. Das ergibt einen Kilopreis von 6.306 Euro. Der Käufer war übrigens der Inhaber einer Sushi-Kette. Dagegen sieht der Kugelfisch natürlich blass aus. Sein Trost ist, dass es auch billigen Thunfisch gibt.

Mit dem Versteigerungspreis von 2013 wurde im Übrigen der Rekord von 1992 gebrochen, wo in Tokio ein 324 kg schwerer Blauflossenthunfisch für 83.500 Dollar verkauft wurde. Das ergab also immerhin einen Kilopreis von 258 Dollar, also ungefähr 230 Euro. Da liegt der Kugelfisch dann wieder gut im Rennen.

Eine Zeitlang galt auch der Schwarze Seehecht als möglicher Kandidat für den teuersten Fisch. Er war, trotz schwieriger Fangmethode, eine Zeitlang stark überfischt, scheint er sich aber erholt zu haben. Nicht zuletzt wohl deswegen, weil er auch in anderen Regionen als dem Polarmeer herangezüchtet wird. Daher liegt sein Preis zurzeit zwischen 115 und 150 Euro pro Kilogramm.

In Japan ist es übrigens eine weit verbreitete Tradition, dass man am Tag, bevor man Besuch bekommt, von dem Essen isst, das den Gästen vorgesetzt werden soll. Wenn man als Gast am nächsten Tag von seinem Gastgeber gesund und munter empfangen wird, weiß man, dass das Essen nicht giftig ist – Eine gute Sitte, nicht nur für Kugelfische.