Vollblut, Warmblut und Kaltblut – Pferdetypen im Überblick. Größe, Gewicht und andere typische Merkmale.

Vollblut, Warmblut, Kaltblut – unterscheiden sich Pferde wirklich in der Körpertemperatur? Und was ist dann mit ihren kleinen Kollegen, den Ponys? Nein, natürlich haben diese Typ-Bezeichnungen nichts mit kaltem oder warmem Blut zu tun, dass den Vierhufern durch die Adern fließt. Die Körpertemperatur bei allen Pferden liegt etwa bei 38 Grad. Verschieden sind die Vierbeiner trotzdem.

Aussehen und Gemüt

Grundsätzlich gilt für alle Pferde: Bis zu einem Stockmaß von 1,48 m ist Pferd eben kein Pferd, sondern ein Pony. Gemessen wird das am Widerrist, also am Übergang von Hals zu Rücken. Wer dem Ponymaß entweicht, wird in die Kategorie Vollblut, Warmblut oder Kaltblut eingestuft.

Die Vollblüter haben ein hitziges Temperament, daher auch die Namensgebung. Sie werden in nur zwei Rassen unterteilt – die englischen und die arabischen Vollblüter. Die edlen Pferde haben einen feinen Körperbau, lange, schlanke Beine und recht kleine Hufe. Selten findet man Vollblüter mit einem Stockmaß über 1,70 m. Sie bringen je nach Größe bis zu 600 kg auf die Waage.

Kaltblüter sind sehr schwere Pferde mit stämmigem Fundament. Sie haben ein ruhiges Interieur, sind also nur selten aufgeregt. Ihre Hufe sind bis zu tellergroß und schwer – viele Hufschmiede haben daher eine spezielle Vorrichtung, um die Tiere neu zu beschlagen. Auch die größte Pferderasse der Welt, das Shire Horse, gehört zu den sanften Riesen. Durchschnittlich bringen diese Tiere es auf 1,80 m, einige Tiere sind über 2 m groß. Sie erreichen ein Gewicht von 1000 kg und mehr.

Am meisten verbreitet sind Warmblüter. Rund 100 verschiedene Rassen werden diesem Typ zugeordnet. Zu den bekanntesten gehören Hannoveraner, Westfalen, Oldenburger und Trakehner. Dabei gibt es Warmblüter von zierlich bis schwer und von klein bis groß. Häufig werden in der Zucht Vollblüter in eine Warmblutlinie eingekreuzt, um die Pferde etwas spritziger zu züchten.

Einsatzgebiete

Aufgrund ihres ruhigen Gemüts und ihrer Kraft sind Kaltblüter perfekte Arbeitspferde. Früher wurden sie in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzt, heute übernehmen Maschinen und spezielle Fahrzeuge mehr und mehr ihre Arbeit. Reitpferde findet man unter den schweren Vierbeinern nur bei Liebhabern, als Zugpferde sind Kaltblüter dagegen perfekt geeignet.

Vollblüter sind sehr leistungsbereit und lauffreudig. Daher sind sie unter dem Sattel vor allem im Galopprennsport zu Hause. Bis zu 70 km/h erreichen die eleganten Sprinter auf der Rennbahn. Aufgrund ihrer Ausdauer sind die edlen Tiere auch im Vielseitigkeitssport gefragt.

Warmblüter decken fast alle Disziplinen des Reitsports ab. Sie sind als Freizeitpferde geeignet, laufen vor der Kutsche und finden beim Voltigieren ihren Einsatz. Vor allem im Turniersport sind Warmblüter beliebt. Sie bringen sowohl im Dressurviereck als auch im Parcours Höchstleistungen.