Der lange Weg zum Wahlrecht für alle US-Amerikaner: Farbige und andere Minderheiten in den USA

Es dauerte seine Zeit, bis Farbige und andere Minderheiten in den USA uneingeschränkt wählen konnten. Falls du auf der Suche nach diesen Informationen bist, erhältst du mit dem nachfolgenden Text alle wichtigen Informationen, die du benötigst.

Das Wahlrecht generell in den USA

Prinzipiell kann jeder wählen, der die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt und seinen Wohnsitz in einer der 50 Bundesstaaten des Landes hat. Zudem muss der Wahlberechtigte das 18. Lebensjahr vollendet haben. Zudem besitzen die Bewohner von Puerto Rico oder Guam (diese zählen als US-Territorien) kein aktives Wahlrecht.

Da es in den USA kein Meldewesen wie in Deutschland gibt, muss sich jeder Wähler vorab in seinem Bundesstaat registrieren, um an der Wahl teilnehmen zu dürfen. Wie genau das geschieht, ist in jedem Bundesstaat mitunter anders geregelt. Du siehst also, dass es im heutigen US-Wahlrecht vollkommen egal ist, ob Jemand Schwarz, Weiß, Latino etc. ist, solange er die oben genannten Kriterien erfüllt.

Der harte Kampf der Minderheiten

Bevor jedoch vor allem Farbige das heutige Wahlrecht in Anspruch nehmen durften, verging einige Zeit. So wurde es Farbigen erlaubt, ab dem 6. August 1965 wählen zu gehen- ohne Hindernisse oder Regeln. So mussten sie vorher erfolgreich einen Lese- und Schreibtest absolvieren, wenn sie in den Jahren vor 1965 wählen gehen wollten. Schon zuvor hatten Schwarze darum gekämpft, endlich wählen zu dürfen. Schließlich wurden den Schwarzen nach dem verlorenen Bürgerkrieg (Nord- gegen Südstaaten) die gleichen Rechte zugesichert, wie Weiße sie hatten.

Allerdings sah die Realität vollkommen anders aus: so wurden Weiße und Schwarze konsequent getrennt, gingen auf verschiedene Schulen, hatten getrennte Plätze in Restaurants, Bussen, usw. Ein ruhmloser Tag, der die Geschichte verändern sollte, war der 7. März 1965: Farbige wollten von der Stadt Selma in die Stadt Montgomery marschieren, um friedlich zu demonstrieren. Allerdings wurden sie von weißen Polizisten daran gehindert und zum Teil brutal zusammengeschlagen, obwohl sie nichts getan hatten.

Dieses Vorgehen rief eine Welle der Bestürzung und an Protesten vieler Amerikaner hervor, Weiße demonstrierten ebenfalls für eine Gleichbehandlung der Schwarzen. Der damals amtierende US Präsident Lyndon B. Johnson unterzeichnete somit wenig später das entsprechende Dekret (Erweiterung des Civil Rights Acts). Auch der berühmte Pfarrer Martin Luther King, der sich zuvor an gewaltlosen Protesten beteiligt hatte, hatte einen maßgeblichen Anteil an der Unterzeichnung dieses Gesetzes. Dieses Gesetz hatte zudem einen nennenswerten Anteil daran, dass auch die amerikanischen Latinos (Hispanics) wählen durften.

Auch die Ureinwohner hatten zu leiden

Nicht nur Schwarze oder Latinos mussten sich gegenüber den Weißen „beugen“, sondern auch die Ureinwohner des Landes, die Indianer. Nachdem die ersten weißen Siedler ihren Fuß auf amerikanischen Boden gesetzt hatten, wurden die Indianer unterdrückt. Sie wurden an der Ausübung ihrer Sprache und Kultur gehindert, erst im Jahre 1924 wurden den Indianern allgemeine Bürgerrechte zugesprochen. Somit durften sie ab diesem Zeitpunkt auch an Wahlen teilnehmen.