Warum heißen Juden eigentlich Juden? Und was bedeutet der Name?

Der Name und Begriff Jude ist auf das hebräi¬sche Jehuda (Juda) zurückzuführen. Juda wurde als vierter Sohn Leas, der ersten Gattin des Stammvaters Jakob geboten. Juda wurde zum Stammvater des vierten von zwölf Stämmen Israels. Die in diesem Gebiet lebenden Menschen waren Judä-er. Als Juden gelten sowohl Angehörige des jüdischen Volkes sowie der jüdischen Religion. Das jüdische Volk wird als das Volk der Israeliten angesehen. Alle Nachkommen von Abraham, Isaak und Jakob sind daher Juden.

Grundlagen und Entwicklungen des Judentums in der Welt

Die Erzväter der israelischen Stämme lebten ab circa 1900 vor Christus in einem nicht mehr näher bestimmbaren Gebiet zwischen Mesopotamien und dem Mittelmeer. Das Judentum ist eine der großen Weltreligionen mit dem Glauben an einen einzigen Gott und fast 4000 Jahre alt. Gemäß den Überlieferungen und Erzählungen insbesondere in den fünf Büchern Mose (Tora) beginnt die Geschichte des Volkes Israel mit dem Bund zwischen Gott und Abraham. In der jüdischen Tradition wird Abraham als Begründer des Glaubens an einen einzigen nicht sichtbar gegenwärtigen Gott gesehen. Zum Judentum zählen heutzutage weltweit 14 bis 15 Millionen Menschen. Davon leben knapp sechs Millionen Juden in den Vereinigten Staaten von Amerika, über fünf Millionen in Israel und ungefähr 100.000 in Deutschland. Eine missionierende Haltung zur Ausbreitung der Religion wie beispielsweise beim Islam ist für das Judentum nicht charakteristisch. Diese Einstellung kannst Du überall feststellen.

Das Judentum hat sich im Laufe der Zeit verändert – die positive Lebenseinstellung ist geblieben

Durch Reformbestrebungen aufgrund kritischer Einstellungen zur traditionellen, althergebrachten Religionsausübung entstanden verschiedene Variationen innerhalb des Judentums. Dazu zählen eine konservative, liberale sowie die bislang dominierende orthodoxe Ausprägung der Religion. Als Gotteshäuser stehen den Juden Synagogen zur Verfügung. Im Laufe des Jahres feiern die Juden im Staat Israel auf der Basis einer positiven Lebenseinstellung zahlreiche Feste:

Yom Kippur – Versöhnungstag und höchster Feiertag der Juden

Pessah – Fest der Erlösung und des Frühlings

Purim – Fröhliches Gedenken an die Rückkehr aus babylonischer Gefangenschaft

Yom Ha´Azmaut – Erinnerung an den Gründungstag des jetzigen Staates Israel

Israel Festival – Landesweites kulturelles Ereignis mit vielen Musik-, Theater-, Kabarett- und Ballettveranstaltungen

Die Juden blicken auf eine bewegte Geschichte zurück

Von der historischen Zeit der Unterdrückung durch die Ägypter und Römer sowie unter islamischer Herrschaft bis zur Verfolgung und Tötung von Millionen von Juden durch den deutschen Naziterror mussten Juden je nach Epoche oftmals größtes Leid ertragen. Das Leben und Zusammenleben von Juden war vielfach jedoch auch durch friedliches, gleichberechtigtes Miteinander geprägt. Das Judentum zeigt ein enormes Selbstbewusstsein und einen vorbildlichen Überlebenswillen gegenüber allen drohenden Gefahren. Antisemitismus spielt bei einer kritischen Betrachtung in der Gesellschaft und Politik leider bis heute in Deutschland immer noch eine Rolle. Durch gezeigte Solidarität mit den in Deutschland lebenden Juden kannst Du diesem Missstand entgegenwirken.