Können Katzen Infrarot und UV Licht sehen? Können Katzen im Dunkeln sehen? Sehen sie Farbe oder nur Schwarz-Weiss?

Jüngsten Erhebungen zufolge, halten deutsche Haustierbesitzer über 13 Millionen Katzen. Damit sind sie unangefochten das Lieblingstier der Deutschen. Doch hast Du Dich mal gefragt, warum sie mitunter „unsichtbare Dinge“ zu beobachten scheinen? Um Deine Neugier zu befriedigen, beantworten wir hier die häufigsten Fragen.

Wie nehmen Katzen ihre Umwelt wahr?

Sehen sie im Dunkeln besser?

Wie alle Raubtiere ist auch die Katze im Besitz eines sehr gut entwickelten Sinnesorgans. Bei Katzen ist dies der Sehsinn. Schließlich benötigen Raubtiere, ihren Beutetieren gegenüber, einen klaren Vorteil, da sie diese ja fangen müssen. Weil Katzen zu den dämmerungsaktiven Räubern zählen, sind deren Augen perfekt an halbdunkle Lichtverhältnisse angepasst. Im Auge gibt es zum einen Zäpfchen für die Farbwahrnehmung und zum anderen Stäbchen für Hell-Dunkel Wahrnehmungen. Katzen haben im Vergleich zu Menschen wesentlich mehr Stäbchen auf der Netzhaut (dafür allerdings auch deutlich weniger Zäpchen).

Ergänzend befindet sich auf der Netzhaut der Katzen eine reflektierende Schicht. Diese arbeitet im Prinzip wie ein Restlichtverstärker. So eine Schicht gibt es auch im menschlichen Auge, doch reflektiert die Netzhaut der Katze 130mal stärker. Sie können also nicht im ganz Dunkeln sehen – brauchen aber nur ein sechstel Restlicht im Vergleich zum Menschen um gut sehen zu können.

Wie schnell können sie sehen?

Ein weiteres besonderes Merkmal der Katzenaugen ist ihre Sehtaktung. Diese hat sich, evolutionär bedingt, an die Stoffwechselgeschwindigkeit des jeweiligen Tieres angeglichen. Die Sehtaktung der Katzen liegt bei 60 Hertz. Das bedeutet, dass sie Bewegungen erst bei über 60 Einzelbildern pro Sekunde als flüssig wahrnimmt. Daher reagieren Katzen überwiegend auf schnelle Bewegungsmuster.

Was sie nicht so gut sehen

Da die Katzenaugen proportional einen größeren Anteil im Gesichtsschädel einnehmen, als dies bei Menschen der Fall ist, besitzen sie auch ein breiteres Sichtfeld. Während das menschliche bei 180 Grad liegt, kommen Katzen auf 220 Grad. Im Tageslicht und der Dunkelheit entspricht das Sichtvermögen der Katze in etwa dem menschlichen. Im Bereich des Scharfsehens sind Katzen den Menschen sogar unterlegen, insbesondere in der Nahsicht.

Die lange verbreitete Behauptung, dass Katzen ausschließlich schwarz-weiß sehen, gilt mittlerweile als widerlegt. Das Katzenauge verfügt durchaus über 2 Zapfenarten, welche zur Detektierung von Blau- und Gelbtönen fähig sind. Katzen fehlen jedoch Zapfen, mit denen Rottöne wahrgenommen werden. Dafür können sie deutlich mehr Grautöne differenzieren als Menschen.

Können Katzen Infrarot sehen? Was ist mit UV Licht?

Bei Infrarotlicht ist sich die Wissenschaft nicht ganz einig. Dies liegt auch daran, dass nicht zufriedenstellend geklärt ist, ob es sich bei Infrarotlicht tatsächlich um eine Licht- oder doch eher eine Wärmestrahlung handelt. Fakt ist, das die Wahrnehmung von Infrarotbildern im menschlichen Sinne, also als Ansammlung verschiedener Rottöne, Katzen unmöglich ist. Sie verfügen nur über Zapfentypen für die Farben Gelb und Blau, aber nicht wie der Mensch auch über Zapfen für die Farbe Rot. Vermutlich werden normale rote Farben als Gelb wahrgenommen.

Es muss ebenfalls nicht zwangsläufig bedeuten, dass Katzen keine Infrarotstrahlung sehen. Es wäre möglich, dass sie auch diese in einer anderen Farbgebung wahrnehmen. So sind einige Wissenschaftler davon überzeugt, dass Mäuse und Ratten eine Infrarotspur hinterlassen, um ihren Artgenossen eine sichere Passage zu symbolisieren. Raubvögel sind zweifelsfrei befähigt, diese Spuren zu sehen. Es wäre keine große Überraschung, wenn auch Katzen diese Fähigkeit entwickelt hätten.

Als inzwischen gesicherte Erkenntnis gilt, dass Katzen UV-Licht sehen können. Im Gegensatz zum Menschen.