Glatte Stirn und langes Seitenhaar: Warum rasierten sich die Samurai die Stirn?

Wenn du den Begriff Samurai hörst, schießt dir wahrscheinlich sofort das Bild eines historischen, japanischen Kriegers mit eindrucksvoller Rüstung in den Kopf. Unter dem furchteinflößenden Helm verbarg sich jedoch eine sehr ungewöhnliche Haartracht, die vor allem durch eine glattrasierte Stirn und Kopfoberseite geprägt war. Doch warum rasierten sich die Samurai eigentlich die Oberseite ihres Kopfes?

Was steckt hinter der eigenwilligen Frisur der Samurais?

Egal ob in Geschichtsbüchern oder historischen Actionfilmen: Unter dem Helm eines Samurais kommt eine ungewöhnliche Haarpracht zum Vorschein, die grob an einen zusammengebundenen Pferdeschwanz erinnert. Im Unterschied zum gewöhnlichen Pferdeschwanz war das Haupthaar sowie die Stirn bei den traditionellen Kriegern aus Japan allerdings abrasiert. Ein Haarschnitt dieser Art wird Chonmage genannt und ist auch heute noch unter den Sumoringern weit verbreitet.

Jedoch handelte es sich hierbei früher keineswegs um eine reine Modeerscheinung, da ein Chonmage sowohl praktischen als auch kulturellen Zwecken diente. So war das Abrasieren in der Vergangenheit ein fester Bestandteil der sogenannten Mannwerdungszeremonie angehender Samurais. Die Rasur der Stirnpartie markierte somit den Anfang des Weges vom unbescholtenen Jungen hin zum erfahrenen Krieger.

Die rasierte Stirn: Auch im Kampf von großer Bedeutung

Zwar war das Abrasieren des Haupthaares ein wichtiger Bestandteil der Mannwerdungszeremonie, sein eigentlicher Grund ist allerdings auf die Rüstung der Samurais zurückzuführen. So trugen die Mitglieder des vorindustriellen Kriegerstandes in Japan äußerst Imposante Helme, die deutlich größer als ein gewöhnlicher Kopf waren. Die enorme Größe erforderte wiederum ein besonderes Maß an Stabilität.

Hier verhinderte der zusammengeknotete Zopf im Zusammenspiel mit der glattrasierten Kopfoberseite, dass der Helm im Eifer des Gefechtes wackelt. Weiterhin konnten durch die rasierte Kopfoberseite keine Haarsträhnen in das Gesichtsfeld der Krieger fallen, was die Sicht im Kampf behindern und somit einen enormen Nachteil bedeutet hätte.

Was gibt es sonst noch über die Samurai zu wissen

Wusstest du, dass die charakteristischen Schwerter bestehend aus langem Katana und kurzem Wakizashi nicht nur dem Kampf dienten? So war das Schwertpaar ebenfalls ein Kennzeichen der hohen sozialen Stellung von Samurais. Im Gegensatz zu europäischen Schwertern, waren die Waffen der Samurais zudem gebogen. So wurden mit den Schwertern keine Hiebe und Stöße ausgeführt, sondern es wurde vielmehr mit schneidenden Bewegungen gearbeitet. Auch Bögen, Kampfmesser und Lanzen gehörten zum Waffenarsenal der Samurai.