Was sagt der Buddhismus/Hinduismus zu möglichem außerirdischen Leben?

Ganz lustige Idee, als kleines grünes Männchen wiedergeboren zu werden. Und das ist grundsätzlich wohl auch möglich, wenn man davon ausgeht, wie der Dalai Lama sagt, dass wir allesamt eins sind und zwar mit jedem anderen, der sich mit uns das Universum teilt.

Aber gehen wir die Frage ernsthaft an und beginnen mit den Religionen, Buddhismus und Hinduismus: Beide Religionen haben ihren Ursprung in Indien und weisen auch einige Ähnlichkeiten auf, unterscheiden sich aber dennoch in vielen Punkten. Der Buddhismus geht zurück auf ihren Gründer Buddha, der eigentlich Siddharta Gautama hieß. Dieser Mann lebte vor ungefähr 2500 Jahren und orientierte sich, so vermutet man, in vielerlei Hinsicht am schon viel älteren Hinduismus. Die wichtigsten Schriften des Buddhismus sind die Lehrreden Buddhas, der Pali-Kanon. Im Buddhismus gibt es keine Göttervorstellung. Er ist die viertgrößte Religion der Welt.

Der Ursprung des Hinduismus lässt sich zeitlich schwer eingrenzen. Es gab Vorläufer des klassischen Hinduismus bereits ca. 3000 Jahre v. Chr. Der Hinduismus ist die drittgrößte Religion der Welt und besteht aus vielen verschiedenen Strömungen.

Sowohl im Buddhismus als auch im Hinduismus geht man davon aus, dass es einen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt gibt, in dem sich jedes Lebewesen befindet. Jedoch geht der Hinduismus davon aus, dass es einen beständigen Teil im Menschen gibt (Atman), der nach dem Tod wieder geboren wird. Der Buddhismus geht davon aus, dass es keinen beständigen und unzerstörbaren Teil im Menschen gibt, sondern vielmehr ein Bewußtseinskontinuum, welches aber nicht an ein Wesen gebunden ist.

Dies ist einer der größten Unterschiede beider Religionen. Im Hinduismus gibt es den Atman-Glauben, der besagt, dass das Atman beständig ist, so eine Art Seele, und dass das Atman wiedergeboren wird, bis es diesen Kreislauf unterbricht und sich mit Brahman (einem hinduistischen Hauptgott, der die Ewigkeit repräsentiert) vereint. So existiert quasi eine Urseele weiter. Der Buddhismus geht aber davon aus, dass es eine Urseele nicht gibt, sondern nur ein Bewußtseinskontinuum ohne beständigen Teil, und so kann sich da auch nichts mit einem Gott verbinden, sondern hier gibt es dann, am Ende des Kreislaufs, die vollständige Auflösung im Nirvana.

Bei den anderen großen Religionen ist es nicht so einfach mit dem außerirdischen Leben. Im Islam zu Beispiel ist wesentlicher Bestandteil, 5x täglich Richtung Mekka zu beten – was schwierig werden könnte in weit entfernten Galaxien, ohne die Orientierung zu verlieren.
Und beim Christentum stellt sich die Frage nach dem zentralen Thema, der Erbsünde (wir erinnern uns an Adam und Eva und der von Gott erschaffenen Erde und dem Rauswurf aus dem Paradies, weshalb wir alle von Anfang an sündig sind): Leiden Außerirdische, die nicht von Adam und Eva abstammen, an der Erbsünde und müssen sie auch gerettet werden?

Bei der Größe des Universums und seiner mehr als 10 Milliarden Jahre langen Existenz kann man doch eigentlich davon ausgehen, dass es nicht nur in unserer abgelegenen Milchstraße außerirdisches Leben gibt, alles andere wäre doch, wie im Film „Contact“ beschrieben, eine ziemliche Platzverschwendung. Also kein Grund arrogant zu sein und zu meinen, wir wären die Einzigen.

Im Jahre 2000 waren 50 Planeten, die um einen anderen Stern kreisten, bekannt. Mittlerweile sind es über 1000. Und weil alles mit allem verbunden ist und weil Reinkarnation überall im Universum, also nicht nur auf unserem Planeten, passieren kann, kann man davon ausgehen, dass es mit beiden Religionen Buddhismus und Hinduismus sehr gut vereinbar ist oder ihnen zumindest nicht widerspricht, dass außerirdisches Leben existieren kann bzw. existiert.