Berühmte Serienmorde im Verlauf des 19. Jahrhunderts

Im 19. Jahrhundert kam in deutschen Ländern und Großbritannien bei vielen berühmten Serienmorden Gift zum Einsatz. Oft zählten eigene Familien und Kinder zu den Opfern. Zudem hast Du möglicherweise schon von dem schrecklichen Horrorhaus von H. H. Holmes in den USA gehört.

Giftmorde von Zwanziger und Gottfried in deutschen Ländern

Die Haushälterin Anna Margaretha Zwanziger bescherte im Königreich Bayern vielen Vorgesetzten einen unnatürlichen Tod. Zwei Mal vergiftete die Serienmörderin mit Arsen ihre Hausherrin und hoffte darauf, den Witwer später zu heiraten. Weil die Männer nicht auf die Heiratspläne eingingen, versuchte Anna Zwanziger vermutlich aus Rache, ganze Familien auszulöschen. Im Anschluss an ihre Verhandlung kam es 1811 zu Zwanzigers Enthauptung.

Gesche Gottfried tötete in Bremen wiederum vor allem die eigenen Familienmitglieder und ihren engsten Freundeskreis. Mit Arsenik vergiftete die Bürgerliche sogar ihre beiden Töchter und einen Sohn. Darüber hinaus brachte Gottfried ihre eigenen Eltern um. Neben zwei Ehemännern zählte zugleich ein Verlobter zu ihren Opfern. Bevor Gottfried 1831 enthauptet wurde, warfen die Ankläger ihr insbesondere Geldgier und andere egoistische Motive vor.

Grausame Kindermorde im britischen Königreich

Im Nordosten von England schockierte während des 19. Jahrhunderts ebenfalls eine Giftmörderin die Bevölkerung. Mary Ann Cotton bevorzugte genauso die Mitglieder der eigenen Familie als Opfer. Cottons erster Ehemann und neun gemeinsame Kinder starben jeweils unter mysteriösen Umständen. Vier weitere Ehepartner, die eigene Mutter und zusätzliche Nachfahren der englischen Serienmörderin fanden auch den Tod. Laut Schätzungen liegt die Anzahl der Opfer im Bereich zwischen 15 und 21. Nachdem Mary Ann Cotton im Gefängnis ihr letztes Kind zur Welt gebracht hatte, erhielt sie für einen einzigen Mord an einem Stiefsohn 1873 das Todesurteil und wurde erhängt.

Die Pflegemutter Amelia Elizabeth Dyer sorgte in der Umgebung von London sogar für noch mehr Schrecken. Für Geld nahm die Serienmörderin ledigen Müttern ihre Kinder ab. Wenn Säuglinge und Kleinkinder nicht wegen der Vernachlässigung starben, tötete Dyer ihre hilflosen Opfer häufig durch Strangulation. Obwohl ihr vergleichsweise wenige Morde mit Sicherheit nachgewiesen wurden, tötete sie vermutlich hunderte Kinder. 1896 kam es am Strick zur Vollstreckung von Amelia Dyers Todesurteil.

Schockierende Serienmorde in den USA

Dem britischen Giftmörder Thomas Neill Cream verhalf die Begnadigung eines Gouverneurs in den USA sogar zu einer ungerechtfertigten zweiten Chance. Erst nachdem er in England erneut zahlreiche Frauen im Anschluss an eine Affäre vergiftete, wurde er 1892 in London erhängt. In einem Hotel in Chicago beging wiederum der US-Amerikaner H. H. Holmes grausame Serienmorde, bevor er die Skelette seiner Opfer verkaufte. Dieses Hotel ging nach der Urteilsvollstreckung am Galgen in Philadelphia 1896 als Horrorhaus in die Geschichte ein. Zudem raubte die vierköpfige Bender-Family in den Wäldern von Kansas ihre Mordopfer im 19. Jahrhundert aus und wurde durch Selbstjustiz dafür brutal gelyncht.