Kann man Holz essen?

Vielleicht hast du dir schon einmal die Frage gestellt, ob man Holz essen kann. Schließlich könnte es ja sein, dass du zum Beispiel während eines Waldspaziergang Hunger bekommst. Der nachfolgende Text enthält überraschende Antworten.

Das Holz und seine Inhaltsstoffe

Da die Weltbevölkerung immer weiter steigt und somit auch die Nahrung knapper wird, haben sich schon mehrere Wissenschaftler gefragt, ob die Menschen nicht Holz oder bestimmte Hölzer essen könnten, um der Lebensmittelkrise entgegen zu wirken. Bei diesen Überlegungen gab es jedoch einige Probleme: Holz besteht vor allem aus Kohlehydraten (der Zellulose). Jeder weiß, dass der Mensch Kohlehydrate benötigt, um diese beispielsweise in Energie umzuwandeln.

Allerdings kann der Mensch diese Art der Kohlehydrate, also die Zellulose nicht aufspalten und verdauen. Nun überlegten einige kluge Köpfe, dass man dem Holz beispielsweise bestimmte Stoffe zuführen könnte, um die Zellulose verwerten zu können. Diese Umsetzung gestaltet sich jedoch (noch) als schwierig, da es zu Schäden im Boden etc. kommen könnte. Bereits im Zweiten Weltkrieg versuchte man die Menschen satt zu bekommen, in dem man Sägespäne unter das Essen mischte. Doch hier musste man bald erkennen, dass das Holz keine „Bereicherung“ der Nahrung war.

„Wood-Food“

Prinzipiell ist es möglich, Holz zu essen – auch wenn es, wie oben bereits beschrieben wurde, wenig bringt. Dieser Faktor hat jedoch einige Leute nicht von dem Vorhaben abgehalten, mit Holz zumindest zu kochen. In der Pro Sieben Serie „Galileo“ wurde vom Essenstrend „Wood-Food“, also Holzessen berichtet. So bereitete ein Koch beispielsweise eine Holzsuppe zu, indem er Gemüse, Brühe und Holzstücke im Wasser kochen ließ. Hier hatte das Holz aber nicht den Zweck einer Beilage, da es im Anschluss aus der Suppe genommen wurde, sondern sollte vielmehr sein Aroma an die Suppe abgeben.

Wenn du unbedingt Holz essen möchtest, solltest du darauf achten, dass das Holz unbehandelt ist (also ohne Lacke, etc.) Unbehandeltes Holz gibt es entweder beim Tischler/Schreiner deines Vertrauens oder im Baumarkt. Einfach in den Wald zu stiefeln und Holz mitzunehmen, bzw. mit einer Säge abzusägen ist übrigens verboten. Zudem solltest du dir klar sein, dass nicht alle Hölzer einfach so gegessen werden können: während du Birke, Buche oder Eiche bedenkenlos verputzen kannst, solltest du um die Eibe einen Bogen machen- die ist nämlich hochgiftig. Am besten informierst du dich vorher über die entsprechenden Hölzer.

Andere Teile sind bedenkenlos essbar

Solltest du einmal in die Situation geraten, im Wald etwas essbares suchen zu müssen und möchtest nicht unbedingt an der Baumrinde knabbern, gibt es ein paar Alternativen: aus den ausgewachsenen Nadeln und den Triebspitzen der Fichte lässt sich ein gesunder Tee aufbrühen, der viel Vitamin C enthält und die Atemwege beruhigt. Im Frühling kannst du Ahornblätter, Triebe und Blütenstände sogar roh essen. Auch die Kiefer spendet dir mit den hellgrünen Trieben (sprich den Nadeln) eine gute Essensquelle, die du roh essen kannst.