Was ist das größte arktische Raubtier? Wie lebt es und was frisst es? Was das größte arktische Beutetier?
Die Arten der Hunde- und Katzenartigen bilden die landbewohnende Tierordnung der Raubtiere. Zu den Hundeartigen zählen unter anderen Robben, Bären, Wölfe, Füchse und Hunde. Arten der Katzenartigen sind zum Beispiel Streifenhyäne, Rotluchs, Löwe und Wildkatze. Raubtiere gibt es auf allen Kontinenten. Selbst in den unwirtlichen Zonen der Arktis suchen Raubtiere ihre Beute. Und finden sie.
Inhalsverzeichnis
Räuber des Nordens
Die eisige Region nördlich des Nordpolarkreises umfasst neben dem Nordpolarmeer auch zu Alaska, Kanada, Grönland, Skandinavien und Russland gehörende Landgebiete. Hier sind über 5000 Tierarten heimisch, davon etwa 3000 Insektenarten. Das größte in der Arktis anzutreffende Tier ist der Pottwal. Dieser außer im Nordpolarmeer auch in fast allen anderern Meeren vorkommende, Fische und Robben jagende Zahnwal ist das größte räuberisch lebende Tier der Welt. Er ist aber eindeutig weder katzen- noch hundeartig. Somit ist er nach der von Biologen aufgestellten Definition kein Raubtier.
Als Nr.1 in arktischen Raubtier-Ranking wird häufig eine Seeelefanten-Art ins Spiel gebracht. Der Nördliche Seeelefant mit einer Maximallänge von über vier Metern und einem Gewicht von bis zu 2,5 Tonnen ist tatsächlich das größte Raubtier der nördlichen Hemisphäre (die auf der anderen Halbkugel heimischen Südlichen Seeelefanten sind noch massiger). Aber das Verbreitungsgebiet des Seeelefanten liegt knapp südlich des Nordpolarkreises. Deshalb gilt diese Riesenrobbe genaugenommen nicht als arktisches Tier.
Räuber Nr. 1 in der nordpolaren Welt: Das Walross
Die Nr.1 unter den eindeutig nordpolaren Raubtieren stellt aber ein anderer Vertreter der Robben: Das Walross (Odobenus rosmarus). Es gibt zwei Unterarten (Atlantisches beziehungsweise Pazifisches Walross). Beide sind in der Arktis anzutreffen. Walross-Bullen werden regelmäßig bis zu 3,5 m lang und bis zu 1,2 Tonnen schwer. Sie leben zeitweise auch an Land oder auf Eisschollen, ihr eigentliches Element ist aber das Wasser. Daher werden sie nicht wie die Eisbären zu den Landraubtieren gezählt. Eisbären können im Ausnahmefällen auch länger als drei Meter werden. Ihr Maximalgewicht von 600 kg ist allerdings deutlich geringer als das von Walrossen.
Demzufolge ist das Quasi-Symboltier der Region zwar das größte vornehmlich an Land lebende Nordpolar-Tier, aber nicht das größte Raubtier der Arktis. Das ist das Walross.
Arktische Beute
Zur Beute der bei beiden Geschlechtern durch große Stoßzähne charakterisierten Walrosse gehören vor allem Muscheln. Daneben finden sich Fische, Krabben und Schnecken auf dem Speiseplan der Robbe. Die riesigen Tiere erjagen sich aber bisweilen auch Narwale und Vögel sowie Robben anderer Arten als Nahrung. Ausnahmsweise fressen sie sogar Walross-Babys. Ein wenig wie ausgleichende Gerechtigkeit erscheint es da vielleicht, dass auch Walrosse bisweilen gefressen werden und damit zu den größten Beutetieren der Arktis zählen. Bis auf den Menschen haben die wehrhaften und in großen Sozialgruppen lebenden Walrosse allerdings lediglich Schwertwale (Orcas) und Eisbären zu fürchten. Gelegentlich werden Jungtiere oder kranke Einzelgänger von Eisbären erbeutet. Für Schwertwale stellen Walrosse zwar auch eine mögliche Beute dar, der aber wegen des hohen Risikos bei der zu erwartenden Gegenwehr nur vergleichsweise selten nachgestellt wird. In extrem seltenen Fällen können auch Großwale, wie das weltgrößte Tier, der Blauwal, Ziel der Angriffe von Schwertwalen sein und so zu Beutetieren werden.