Was ist der Sonnenwind? Nimmt die Erde jeden Tag wegen des Sonnenwindes an Masse zu?

Der Sonnenwind trifft die Erde immer wieder. Genaugenommen wird hauptsächlich das Magnetfeld der Erde getroffen, welches den Sonnenwind effektiv ablenkt. Würde der Sonnenwind ungehindert auf die Erde gelangen, hätte sich das Leben auf der Erde gar nicht entwickeln können. Nur ein Bruchteil der Teilchen gelangt auf die Erde und äußert sich in jenem Phänomen, das wir als „Nordlichter“ kennen. Hat der Sonnenwind einen Einfluss auf die Masse der Erde?

Was ist Sonnenwind?

Als Sonnenwind bezeichnet man geladene Teilchen, die von der Sonne ständig ausgestoßen werden. Vornehmlich ist es inonisierter Wasserstoff und Helium, welche auch die Hauptbestandteile der Sonne sind. Es finden sich aber auch Spuren von Sauerstoff, Kohlenstoff und einigen anderen Elementen.

Das Erdmagnetfeld

Aufgrund von Bewegungen flüssigen Eisens im Erdinneren erzeugt der Planet ein gewaltiges Magnetfeld. Und das ist nützlich, um den Sonnenwind abzulenken. Die geladenen Teilchen wären schädlich für die Bildung komplexer Moleküle gewesen und auch heute würde ein Zusammenbruch des Feldes zu einer Katastrophe führen.

Doch es gibt einen Weg für die Teilchen, um in die Erdatmosphäre zu gelangen. Das Magnetfeld hat Lücken an der Stelle, wo es entsteht, am magnetischen Nord- und Südpol. Das sind die sogenannten „polaren Trichter“. Sie sorgen für die Nord- (Aurora borealis) bzw. Südlichter (Aurora australis). Die geladenen Teilchen reagieren mit der Erdatmosphäre und erzeugen ein idyllisches Leuchten.

Wie verhält es sich mit der Masse, die damit auf die Erde kommt?

Die Erde hat eine Masse von unglaublichen 5,972 × 1024 kg. Die meisten Teilchen des Sonnenwindes werden vom Magnetfeld von der Erde ferngehalten. Nur ein kleiner Teil kann an den Polen die Atmosphäre erreichen. Wie viel kann es sein? Kilo? Tonnen? Das spielt bei der gewaltigen Masse er Erde fast keine Rolle. Es ist zum Beispiel wesentlich entscheidender, wie viele Kometen und Staub auf die Erde fällt. Über Millionen von Jahren wäre die Erde sonst immer schwerer geworden und das hätte das Gleichgewicht der Planeten und des Mondes gestört, was jedoch nicht passiert zu sein schien.

Fazit

Der Großteil des Sonnenwindes wird vom schützenden Magnetfeld abgelenkt und trifft die Erde nicht. Nur durch die polaren Trichter kommt es zu einem zusammentreffen zwischen den geladenen Teilchen und der Atmosphäre der Erde. Ist der Andrang sehr stark, beginnen die Teilchen zu leuchten, was wir als Polarlichter kennen.

Aufgrund der gewaltigen Masse der Erde ist die Masse der Teilchen, die auf die Erde kommen, zu vernachlässigen, denn es fällt buchstäblich nicht ins Gewicht. Die Felsbrocken, die manchmal zur Erde fallen, stellen schon eher einen Massezuwachs von einigen Tonnen dar, aber selbst das bekümmert das Gewicht der Erde so gut wie nicht.

Das Magnetfeld schützt zuverlässig, denn ohne dieses, hätten uns die Sonnenwinde die Atmosphäre und letztlich das Leben gekostet.