Was genau versteht man darunter wenn man etwas „monitoren“ muss? In welchen Bereichen wird etwas gemonitort?

Das Wort monitoren ist eine gebeugte Form von Monitor. Monitoren (auch Monitoring) bedeutet, dass Vorgänge oder Dinge von etwas oder jemandem überwacht werden. Es umfasst alle Arten systematischer Erfassung (Protokollierung), Beobachtung oder Messung eines Prozesses oder Vorgangs.

Dabei werden technische Hilfsmittel oder andere Beobachtungssysteme genutzt. Das Monitoring ist auch ein Sondertyp des Protokollierens. Denn eine Art des Monitorings besteht darin, festzustellen, ob ein beobachteter Prozess oder Ablauf den gewünschten Verlauf nimmt und definierte Schwellenwerte eingehalten werden. Wird beim Monitoring festgestellt, dass ein Prozess nicht wie gewünscht verläuft, so kann steuernd eingegriffen werden.

Typische Anwendungsgebiete von Monitoring

Monitoring wird weltweit in verschiedensten Tätigkeitsfeldern und Wissenschaften eingesetzt. Im Folgenden bieten wir Dir eine kurze Übersicht über einige dieser Monitoringarten.

Naturwissenschaft

In einigen Naturwissenschaften stellt die stetige Überwachung von Naturerscheinungen ein zentrales Aufgabengebiet dar. Das Monitoring in diesem Bereich dient in erster Linie der Gewinnung von Daten und damit Wissen. Es werden weiterhin auf Basis des Monitorings verschiedene Hypothesen überprüft und die Evaluierung von Maßnahmen unterstützt.

Am Ende dient das Monitoren in Naturwissenschaften einem besseren Verständnis von Phänomenen. Die Gebiete, die am meisten überwacht werden, sind beispielsweise die Meteorologie (Temperaturen, Druck, Wasserdampf, Winde, etc.), die Seismologie (Erdbeben), die Ozeanografie (Meeresströmungen, Pegel, Gezeiten) oder die Astronomie (Neuentdeckungen, Asteroiden, etc.).

Technik

In diesem Tätigkeitsfeld geht es beim Monitoring hauptsächlich um Sicherheit und die Vermeidung von Störfällen. Wichtige Überwachungsfelder sind unter anderem die Bauwerksüberwachung von Brücken, Kraftwerken, Tunnel oder Druckleitungen. Genauso wie die Überwachung von geotechnischen Phänomenen wie Erosion, Bodenkriechen, Wassereinbrüchen oder Hangrutschungen. Oder auch eine Überwachung zur Überprüfung von GPS-Integrität. Letzteres dient der Sicherheit von See- und Luftfahrt.

Außerdem werden auch Bergwerke oder Industrieanlagen gemonitort und das Risikomanagement und Automationstechnik in der Betriebswirtschaft. Beliebt ist auch das Monitoren von Rechnersystemen, Überwachung von Datennetzwerken und die Überwachung der Verfügbarkeit und Performance- und Fehlermanagement von Softwareanwendungen und Apps oder technischen Geräten.

Spezielle Verwendung des Begriffes Monitoring

Im Laufe der Zeit hat sich das Monitoring in einigen Bereichen so zu einem festen Bestandteil der Tätigkeiten entwickelt, dass sich eigene Begrifflichkeiten herausgebildet haben. Dies sind im Bereich der Umwelt zum Beispiel das sogenannte Biomonitoring für Umweltqualität oder das Gewässermonitoring als spezielles Monitoring für Wasserstände. Das Media Monitoring zielt auf die Überwachung und Protokollierung für Rundfunk, Presse und Fernsehen ab. In Kreditinstituten werden Bankkonten, Kunden oder Transaktionen überwacht werden.

Als Patientenmonitoring wird die Überwachung der Vitaldaten und Laborwerte von Patienten bezeichnet (beispielsweise via EKG-Monitor oder Beatmungsmonitoring), während das Anwendungsmonitoring im Softwarequalitätsmanagement eingesetzt wird. In der Wissenschaft wird auch das Reinraummonitoring praktiziert. Dabei werden die im Reinraum geforderten Bedingungen wie Temperatur, Feuchtigkeit, Luftpartikel oder Strömung überwacht.