Das Voynich Manuskript – eines der größten Rätsel vielleicht gelöst? Welche Aussagen sind darin enthalten? Was können Botaniker zu den darin abgebildeten Pflanzen sagen?

Das Voynich Manuskript gilt als eines der größten Rätsel unserer Zeit und das obwohl das Buch aus dem Mittelalter stammt. In dem Buch befinden sich unbekannte Schriftzeichen und Wörter, merkwürdige Zeichnungen von Pflanzen, die niemand zuordnen konnte oder astronomische Karten und anatomische Zeichnungen. Weder Sprache noch Bilder konnten zugeordnet werden, da das ganze Buch codiert war und viele bei der Entschlüsselung gescheitert sind – bis jetzt, denn der Historiker Nicholas Gibbs will das Buch entschlüsselt haben.

Kräuter, Astronomie und Anatomie

Aufgrund der Zeichnungen in dem Manuskript war nahe liegend, dass es sich um botanische Aufzeichnungen handeln muss, dies wurde ergänzt mit Anatomie, astronomischen Karten sowie vermutlich Darstellungen des Kosmos. Außerdem gibt es in dem Buch noch eine Teil, der sich pharmazeutischen Aspekten widmet und den Abschluss bildet eine Sammlung von Rezepten. All das sind jedoch lediglich Vermutungen, denn das gesamte Buch ist verschlüsselt. Weder Schrift noch Sprache konnten bis heute eindeutig entschlüsselt werden. Die Zeichnungen und Grafiken konnten ebenfalls nicht zugeordnet werden, da es nichts auf der Erde vergleichbares gibt. Die gezeichneten Pflanzen erinnern zwar an Pflanzen und sind zum Teil auch sehr detailreich, dennoch scheiterten auch hier Botaniker sie konkret mit einer Gattung oder Art zu verbinden.

Ein Gesundheitsratgeber?

Bei der Lösung des Rätsels ist man nun aber einen guten Schritt weiter dank des Historikers Nicholas Gibbs, denn er konnte in der Schrift, die digital jedem zugänglich ist, Abkürzungen aus medizinischen Werken der damaligen Zeit identifizieren. Seiner Meinung nach handelt es sich um einen ganzheitlichen Gesundheitsratgeber für eine Frau. Er schloss dies draus, dass in dem Buch unter anderem badende Frauen abgebildet sind und auch die Tierkreiszeichen häufig Frauen zugeordnet wurden. Um neue Informationen handelt es sich im Buch aber nicht, denn wie es für die damalige Zeit üblich war, wurde viel aus anderen Quellen abgeschrieben. Aus diesem Grund bzw. aufgrund der Gleichheit bestimmter lateinischer Abkürzungen, die damals auch in anderen Quellen verwendet wurden, zog der Historiker diesen Schluss daraus.

Es bleibt rätselhaft

Es bleibt aber die Frage offen, warum man dieses Wissen verschlüsseln musste und nicht einfach in lateinischer Schrift, die damals gebräuchlich war von den Gelehrten verfasst wurde. Gibbs vermutet, dass das Werk nicht für alle Frauen gedacht war, sondern nur für eine bestimmte verfasst wurde. Dies könnte auch der Grund sein, warum es verschlüsselt wurde und das nur diese eine bestimmte Person es lesen konnte. Es bleibt aber ungewiss, für wen das Buch verfasst wurde. Bisher sind die Theorien von Nicholas Gibbs auch noch nicht bestätigt worden, es ist jedoch nahe liegend, dass seine Vermutung in die richtige Richtung geht. Dennoch wird das Voynich Manuskript ein weiteres Rätsel der Geschichte bleiben.