„Ich hab Dir whatsgeappt“ oder „Ich hab Dir gewhatsappt“? Woher kommen neue Worte und gibt es dabei ein richtig oder falsch?

Wortneuschöpfungen in aller Munde

Redewendungen wie „etwas googeln“ oder „jemandem whatsappen“ sind mittlerweile im aktuellen Wortschatz neu angekommen. Täglich entstehen in unserer Sprachgemeinschaft neue Wörter. Jedoch handelt es sich bei den meisten Neuschöpfungen um Eintagsfliegen, die den nächsten Tag noch nicht einmal erleben. Ursächlich ist hierfür, dass sie meisten nur bei bestimmten Gelegenheiten entstehen. Diese tragen somit den Namen Okkasionalismus.

Wann handelt es sich um einen Neologismus?

Bei Wortneuschöpfungen, die bei bestimmten Gelegenheiten entstehen und diese überleben, handelt es sich um Neologismen. Hierbei findet die Wörter bei mehreren Sprechern Akzeptanz. Die Neuschöpfungen werden von diesen weiterhin benutzt und etablieren sich mithin in sich so in unserer Sprachgemeinschaft. Jedoch muss es sich nicht unbedingt um die selbe Altersgruppe handeln, bei der die Neologismen Anklang finden. Beispielsweise nutzen aktuell die Mitglieder nahezu jeder Altersgruppe Redewendungen, wie „etwas googeln“.

Herkunft von Neuwörtern

Oftmals entlehnen sich Neologismen anderer Sprachen. Jedoch stellt unser Sprachsystem noch eine Vielzahl an weiteren Mitteln für die Neuwortbildung bereit. Ein bekanntes Mittel ist die Komposition. Hierbei werden neue Wörter aus bereits existierenden Wörtern zusammengesetzt. Weiterhin ist es im Deutschen der wohl produktivste Wortbildungsprozess. Beispiele für Kompositionen sind Genmais oder Dosenpfand.

Bei einer Derivation findet eine Ableitung mittels Affixen statt. Vorzugsweise werden Präfixe oder Suffixe verwendet. Anzumerken ist, dass hierbei Affixe selbst ebenfalls Neuprägungen sein können bzw. eine größere Gruppe von Neuwörtern prägen können. Das Affix Cyber- ist eine der wohl bekanntesten Derivationen. Genau wie Cyberpunk oder Cyberkriminalität.

Ein ebenfalls wichtiges Mittel sprachlicher Ökonomie sind Abkürzungen. Sofern sich ihre Verwendung verfestigt, handelt es sich auch um Neologismen. Beispiele hierfür sind Azubi oder SMS.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass es grundsätzlich keine festen Regeln für die Entstehung bzw. Bildung von Wortneuschöpfungen gibt. Allerdings muss diese Neuschöpfung vom Großteil der Sprachgemeinschaft akzeptiert und verwendet werden, sodass es sich um einen Neologismus handelt. Streng genommen handelt es sich erst um einen Neologismus, sofern das neue Wort oder die neue Redewendung schwarz auf weiß im Wörterbuch steht.