Wie funktioniert das Klonen?

Klonen beschreibt laut Definition die künstliche Erzeugung eines Organismus beziehungsweise der wesentlichen Teile eines Organsimus. Wird im Labor vom Klonen gesprochen, wird allerdings zwischen zwei verschiedenen Verfahren unterschieden. Einerseits gibt es das reproduktive Klonen, bei dem ein neues Lebewesen – mit bereits vorhandenen Genen – erschaffen wird. Andererseits das therapeutische Klonen, das vor allem zur Züchtung von Gewebe und Organen dient.

So beginnt das Klonen

In beiden Fällen beginnt das Verfahren aber gleich. Dem Organismus, der geklont werden soll, wird eine Zelle entnommen. Der Zellkern, der die komplette Erbinformation enthält, wird dann von der entnommenen Zelle isoliert. Im nächsten Schritt wird der isolierte Zellkern in eine unbefruchtete Eizelle eingesetzt. Der eigentliche Zellkern der Eizelle wurde bereits im Voraus entnommen.

Damit die Eizelle beginnt sich zu teilen, wird sie mittels einem Elektroschock oder in einem chemischen Bad angeregt. So entwickelt sich die Eizelle – dank der neuen Erbinformationen im Zellkern – zu dem gewünschten Organismus.

Reproduktives Klonen: Ein neues Lebewesen schaffen

Bei reproduktiven Klonen soll aus der Eizelle mit dem eingesetzten Zellkern, ein Lebewesen geboren werden. Also ein Klon des Organismus, dem das Erbgut zuvor entnommen wurde. Bis aus der Eizelle ein Embryo entsteht, befindet sie sich noch im Reagenzglas. Danach wird sie in die Gebärmutter einer Leihmutter implantiert. Diese wird den Klon dann austragen.

In der Theorie scheint das reproduktive Klonen also relativ simpel. In der Praxis gestaltet es sich allerdings deutlich komplizierter. Da die Fehlerquote sehr hoch ist, entwickeln sich nur wenige Prozent der erzeugten Eizellen auch zu gesunden Embryonen.

Therapeutisches Klonen: Menschen heilen

Beim therapeutischen Klonen sehen die nächsten Schritte allerdings etwas anders aus. Der Embryo, der sich im Reagenzglas bildet, wird nach einigen wenigen Teilungszyklen zerstört. Zu diesem Zeitpunkt besteht er erst aus wenigen Zellen – den Stammzellen. Diese sind in diesem frühen Stadium noch auf keine bestimmte Funktion geeicht. Deshalb kann mit Hilfe der Stammzellen neues Gewebe oder ein neues Organ gezüchtet werden.

Mit diesem Verfahren soll es in Zukunft möglich sein, Organe für eine mögliche Organspende zu züchten. So gibt es kein Risiko mehr dafür, dass das Organ vom Körper abgestoßen wird, da es das genaue Replikat zum echten Organ ist – also über den selben genetischen Code wie der Empfänger verfügt.

Gegner des therapeutischen Klonens kritisieren allerdings, dass der später lebensfähige Embryo getötet wird. Zudem soll eine gewisse Gefahr bestehen, dass die gezüchteten Organe und Gewebe zu Krebsgeschwüren neigen. Stammzellen bilden nämlich oftmals leichte Entartungen und Wucherungen.

Was wurde bisher erfolgreich geklont?

Im Jahr 1901 wurde zum ersten Mal ein Tier geklont. Dabei handelte es sich um einen Molch, der nur zufällig vom deutschen Biologen Hans Spemann repliziert wurde. Das erste Tier, dass allerdings absichtlich im Reagenzglas gezeugt wurde, ist das Schaf Dolly. Es kam 1996 auf die Welt und entfachte hitzige Diskussionen über das Klonen.

Seither werden die verschiedensten Nutztiere geklont. In der nordchinesischen Hafenstadt Tianjin soll die Erschaffung exakter Kopien von Nutztieren sogar in die Massenproduktion über gehen. Das erste geklonte pferdeartige Tier ist das Maultier Idaho Gem. Inzwischen werden aber vor allem teure Sportpferde geklont. Auch Haustiere sind vor dem Klonen nicht sicher. So wurde die erste geklonte Katze CopyCat genannt. Ein prominentes Beispiel für das Klonen von Haustieren ist aber auch der Hund von Barbra Streisand.

Anfang 2018 wurde allerdings auch bekannt, dass erstmals Affen geklont wurden. So scheint das bisher verbotene Klonen von Menschen immer näher zu rücken.

Neben den im Labor geklonten Lebewesen, gibt es aber auch natürliche Klone. Sich über Zellteilung vermehrende Bakterien etwa gelten als natürlicher Klon. Aber auch beim Menschen finden sich Klone. So verfügen eineiige Zwillinge über ein und das selbe Erbgut.