Stimmt es dass Sahra Wagenknechts Vater Iraner war? Merkt man das an Ihrer Politik?

Die Vorzeigefrau der Linken, Sahra Wagenknecht, ist nicht nur eine überzeugte Kommunistin mit DDR-Hinergrund, durch ihren persischen Vater ist sie auch untrennbar mit dem Iran verbunden. Doch spiegelt sich ihre Geschichte bis heute in ihrem Politikstil wieder?

Der Perser aus dem Westen

Der Vater von Wagenknecht stammte zwar aus dem Iran, lebte aber in Westdeutschland als er in Ostberlin die Mutter von Sahra Wagenknecht kennenlernte. Doch ein normales Familienleben gab es für die Linkenpolitikerin nie. Sie lebte erst auf dem Land bei ihren Großeltern, damit ihr Mutter berufstätig bleiben konnte, erst im Schulalter zog sie zu ihrer Mutter. Kontakt zu ihrem Vater gab es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr, denn er galt als verschollen seit sie drei Jahre alt war. Er machte eine Reise in seine Heimat, den Iran, und kam nie wieder.

Ein Schicksalsschlag, der die Tochter noch lange beschäftigen sollte. Sie sagte selbst in einem Interview, dass dies ein großer Verlust war und sie gerade in der Kindheit oft traurig war. Später spielte sie mit dem Gedanken, selbst in den Iran zu fahren und Nachforschungen anzustellen. Tatsächlich war sie bis heute noch nie in der Heimat ihres Vaters, sie hat auch keinen Kontakt zu eventuellen Verwandten oder Freunden ihres Vaters im Osten.

Persische Politik?

Natürlich bilden sich politische Ansichten auch aus der eigenen Geschichte, doch die Nationalität ihres Vaters spielt bei den Überzeugungen von Sahra Wagenknecht scheinbar keine Rolle. Zwar steht sie als Linkenpolitikerin dem Asylrecht grundsätzlich positiv gegenüber, innerhalb ihrer Partei wird sie für ihre deutliche Meinung gegenüber Flüchtlingen aber immer wieder stark kritisiert. Sie hat sich in der Vergangenheit für eine Obergrenze ausgesprochen und gefordert, kriminelle Flüchtlinge sofort auszuweisen. Dabei stellt sie sich aber immer gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, was sicherlich mit ihrer eigenen Vergangenheit zusammenhängt. Als Kind sah sie fremdländisch aus und bekam das von Gleichaltrigen auch deutlich zu spüren. Diese Ablehnung hat sie bis heute sicher nicht vergessen.

Früh auf sich gestellt

Sehr viel prägender war es wohl als Kind einer berufstätigen Alleinerziehenden aufzuwachsen. Sie selbst sagt, sie hätte in dieser Situation früh Verantwortung übernehmen müssen und wäre auch schneller erwachsen geworden. Bis heute ist sie eine Frau und eine Politikerin, die sich in erster Linie auf sich selbst verlässt. Teilweise wird sie daher auch als schwierig bezeichnet, immer wieder wird sie aus der eigenen Partei kritisiert und gerade im Vorstand dieser ist sie eher eine Einzelgängerin. Auch im Privatleben will sie sich nach eigenen Aussagen nicht mit einem Mann abgeben, der ihr unterlegen ist.