Sind Zecken gefährlich oder nur lästige Parasiten? Welche Lebenserwartung hat eine Zecke?

Zecken zählen biologisch zu den Spinnentieren und sind Parasiten. Als Parasiten benötigen sie andere Lebewesen von denen sie Blut saugen können. Warum lösen Zecken bei Menschen Angst und Panik aus? Was macht Zecken gefährlich und wie kannst du dich vor Zecken schützen? Sie sind gefährlich, aber kein Grund zu Panik. Beachte die folgenden Tipps und Informationen und genieße die Natur.

Welche Lebenserwartung haben Zecken – ohne Wirt

Bei Zecken wurde unter Laborbedingungen festgestellt, dass sie nach einer Blutnahrung bis zu zehn Jahren überleben können. In der Natur liegt die Lebenserwartung der Zecken ohne Nahrung bei drei bis fünf Jahren. Die Überlebensdauer ohne Wirt ist bei Zecken sehr lange. Lediglich ordentlich Minusgrade werden ihnen gefährlich und lassen sie erfrieren. Das Männchen stirbt nach der Begattung und das Weibchen nach der Eiablage. Nach dem Schlüpfen benötigen die Zeckenlarven die erste Blutnahrung. Sie entwickeln sich anschließend zu Nymphen, benötigen wieder eine Blutnahrung und werden dann zur erwachsenen Zecke.

Warum sind Zecken so gefährlich?

Die beiden häufigsten Zeckenarten in Deutschland sind der Gemeine Holzbock und die Auwaldzecke. Diese Zecken übertragen Krankheiten, wenn sie infiziert sind. Krankheitserreger, die sich in der Speicheldrüse oder im Darm der Zecken befinden, gelangen beim Stechen in den Körper des Menschen oder des Wirts allgemein. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Borreliose sind Krankheiten, die auf diesem Weg übertragen werden. In anderen Ländern wird die Babesiose, die Ehrlichiose, die Rickettsiose und das Krim-Kongo-Fieber übertragen. Bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis können FSME-Viren das Gehirn und das Nervensystem des Menschen angreifen. Selbst ein unmittelbares Entfernen der Zecke bietet keinen Schutz, da die Viren unmittelbar durch den Stich in das Blut gelangen. Borreliose ist die am häufigsten durch Zecken übertragene Krankheit. Ein schnelles Entfernen der Zecke kann hier hingegen helfen, da es ungefähr zwölf bis vierundzwanzig Stunden dauert, bis die Borrelien in das Blut des Wirtes gelangen.

Wann ist Zeckenzeit?

In Deutschland kannst du davon ausgehen, dass Zecken von Februar bis Oktober auf der Suche nach Nahrung sind. Das funktioniert natürlich nicht nach Stechuhr – Zecken besitzen keinen Kalender, sie verlassen sich auf die Umgebungstemperaturen. Sobald es sieben Tage oder mehr eine Temperatur von sieben Grad Celsius gibt, werden die Zecken hungrig. Sie machen sich auf die Suche nach Nahrung und damit auf die Suche nach einem Wirt.

Wie kannst du dich vor Zecken schützen und welche Vorkehrungen kannst du treffen?

Zum Schutz vor FSME wird in den Hochrisikogebieten eine Impfung empfohlen. Gegen Borreliose ist keine Impfung vorhanden. Dennoch kannst du dich schützen. Hohes Gras und Unterholz solltest du unbedingt vermeiden. Ziehe Jacken mit langen Ärmeln und lange Hosen an. Die Kleidung nach Möglichkeit geschlossen tragen und die Socken über die Hosenbeine ziehen. Zecken haben so kaum eine Möglichkeit unter die Hosen zu krabbeln. Insektenabweisende Mittel halten Zecken ab, aber die Wirkung hält maximal ein bis drei Stunden an. Du solltest unbedingt nach jedem Spaziergang den Körper absuchen und vorhandene Zecken sofort entfernen.