Wo liegt der Unterschied zwischen Mob und Pöbel?

Mob und Pöbel – zwei Worte, die oft und gern genutzt werden, in Zeiten wie der diesigen vielleicht noch mehr als sonst.
Dabei bezeichnen beide Worte in erster Linie eines: Das gemeine Volk. Doch sieht man sich beide Worte näher an, gibt es Unterschiede, wann man das Wort Mob und wann Pöbel benutzen sollte.

Der Mob

Der Mob ist ein Wort, welches aus dem englischen Sprachraum auftauchte und zuerst 1759 im deutschen Sprachgebrauch nachgewiesen wurde. Heute bekannt ist es vor allem aus Zusammenhängen, die einen „wütenden Mob“ oder einen „aufgebrachten Mob“ benennen. Dabei ist ein Mob im ursprünglichen nichts anderes, als eine Ansammlung von Menschen oder – um beim Anfang zu bleiben – Gruppen des Volkes oder gesamten Volkes, die ein gemeinsames Interesse verfolgen und in der Gruppe vertreten.

Dabei wird in Deutschland der Mob grundsätzlich – vor allem durch wiederkehrenden Einsatz in Medien – negativ behaftet. Sieht man nach England, wo Worte wie Flashmob keineswegs negativen Klang vermitteln, zu Unrecht. Dennoch wird der (Volks-)Mob hierzulande immer dann gebraucht, wenn es darum geht, Menschengruppen mit negativer, oft gewaltbereiter Gesinnung zu titulieren.

In den USA wird die Amerikanisch-Italiensche Mafia sowohl als einfach als „Mafia“, aber auch als „Mob“ bezeichnet. „The Mob“ kann dort auch eine hoch organisierte sonstige kriminielle Gruppe bezeichnen.

Der Pöbel

Der Pöbel findet seinen Ursprung im französischen peuple, was auf übersetzt nichts anderes heißt als: Volk.
Eigentlich bezeichnete das Wort lange Zeit nur eine Häufung des Volkes. So konnte jede Versammlung, jedes große Stadtfest u.ä. einfach als Pöbel bezeichnet werden.

Eine negative Anhaftung bekam die Titulierung erst zu Luther’s Zeiten. Bereits hier wurde abschätzig vom „gemeinen Pöbel“ gesprochen. Dabei meinte die Bezeichnung sehr wohl im negativen, dass das Volk einfältig, dumm und wie Schafe den Schäfern folgte. Womit Luther zur damaligen Zeit nicht Unrecht hatte.

Auch heute wird das Wort Pöbel dann verwendet, wenn eine Menschenmasse, nahezu blind und ohne eigene Gedanken, Anführern oder Sprechern hinterher läuft.

Eine andere Erklärung für den Pöbel findet sich, wenn man die zweite Herleitung des Begriffs heranzieht. Denn das Wort wird auch oft in Zusammenhang mit dem alten Wort Pulk in Verbindung gebracht. Der Pulk war dabei eine Kriegsschar, wie sie im germanisch slowenischen genannt wurde.