Wann gilt ein Buch als Bestseller?

Vornehmlich Bücher von bekannten Autoren sowie Neuerscheinungen, die aktuelle Themen behandeln, gelten als Bestseller. Ferner definiert der Duden wie folgt: „Ware (vor allem Buch), die überdurchschnittlich gut verkauft wird.“ Aber wie viel ist „überdurchschnittlich gut“? Und was speziell macht einen Bestseller aus? Dieser Artikel verrät es dir.

Wie und von wem werden Bestsellerlisten ermittelt?

Sonja Marjasch begründete 1942 den Begriffs „Bestseller“. Innerhalb eines bestimmten Absatzgebietes und Zeitraumes werden die Bücher aus dem gleichen Genre miteinander verglichen und geschaut, welche am häufigsten verkauft wurden. Für das Magazin SPIEGEL ermittelt „buchreport“, die Fachzeitschrift für den deutschen Buchhandel, die Bestsellerlisten. Diese gelten als immens präzise. Zur Ermittlung werden 4200 Verkaufsstellen, wie Online-Shops und Standorthändler, ausgewertet und die Verkaufszahlen von Paperback, Hardcover- und Taschenbüchern an SPIEGEL übertragen. Der FOCUS ist die einzige Konkurrenz auf dem deutschen Markt.
In den USA wird die heiß begehrte Bestsellerliste von der New York Times aufgestellt.

Welche Bücher finden Berücksichtigung für Bestsellerlisten?

Um für eine SPIEGEL-Bestsellerliste in Betracht gezogen zu werden, muss das Buch einige Kriterien erfüllen. Diesbezüglich muss es zum Beispiel individuell-eigenschöpferisch sein, kurzum kein bloßer Abklatsch eines bestehenden Werkes. Und es findet nicht alles Berücksichtigung: Geschenkbücher oder Nachschlagewerke landen nicht auf der beliebten Liste.

Warum wird ein Buch ein Bestseller und ein anderes nicht?

Es muss ein Zauber spürbar sein, von Anfang an. Dieser Zauber muss einen Teil im Leser berühren. Ihn mitleiden lassen beim Liebesroman, bei einem Psychothriller vor Spannung fesseln oder bei einem Fantasy-Roman in fremde Welten führen. Allen ist eines gemeinsam: Sie müssen unterhalten. Langeweile darf nicht aufkommen. Kapitel-Enden müssen zum Weiterlesen animieren, zum Beispiel durch den Cliffhanger, das offene Ende des Kapitels. Die Ideen hinter Bestsellern sind überwiegend innovativ, keine bloße Neuerzählung von Altbekanntem, sie überraschen. Ferner sollte der Held sympathisch sein, sodass du mit ihm durch spannende Konflikte mitfiebern und mehr von ihm erfahren willst.

Marketingmaßnahmen sind darüber hinaus nicht zu unterschätzen. 80.000 Bücher erscheinen jedes Jahr auf dem Büchermarkt in Deutschland. Du musst es schaffen, dass deines aus der Masse strahlend hervorsticht und bekannt wird. Lesungen, Ankündigen auf Social-Media-Plattformen, obendrein bei der lokalen Presse, sowie Blogger, die du um eine Rezension bittest, können dein Buch ordentlich pushen.

Wie viele Bücher müssen verkauft werden, um als Bestseller zu gelten?

Es heißt prinzipiell: Verkauft ein Buch sich häufiger als 100.000-mal, ist es ein Bestseller. Fernerhin werden die tatsächlichen Verkaufszahlen verglichen. Haben sich zehn andere Bücher öfter verkauft, Buch xy indes 100.000-mal, landen die zehn anderen Bücher auf der Bestsellerliste, Buch xy indes nicht.

Obendrein sind die Verkaufszahlen im jeweiligen Genre in Relation zu betrachten. Fachbücher zum Beispiel sprechen oftmals einen kleineren Kreis von Lesern an als Romane. Wird es in Relation zu anderen Fachbüchern am häufigsten verkauft, kann es mit 1.000 verkauften Exemplaren indes zum Bestseller werden.