Was ist eine Messlehre?

Die Idee für eine Messlehre stammt aus längst vergangenen Tagen. Schon im Mittelalter hatte jede Zunft ihre Messlehre. Hier wird bereits deutlich, dass es die eine Messlehre nicht gibt.
Eine Messlehre ist einfach ein Instrument, welches dem Handwerker hilft, ständig benutzte, genormte Maße nachzuahmen beziehungsweise zu kontrollieren.

In einem Handwerkerlehrbuch sowie im Internet findet sich folgende Definition für eben gesagtes:
„Eine Lehre ist ein Gerät, das für vorher festgelegte Maße und Formen ein Bezugsnormal darstellt.“

Für Dachdecker und auch Zimmerer geht es nicht ohne den Maurerwinkel. Natürlich verwenden auch Maurer und andere Handwerker ihn. Es ist ein einfaches Gebilde aus hochwertig verarbeitetem Stahl. Ein einfacher, platter, rechter Winkel mit einer langen und einer kurzen Seite.
Nicht selten wird auf dem Bau in der Praxis einfach aus dem Zollstock beziehungsweise Meterstab ein solcher Maurerwinkel provisorisch geformt.

Messlehren sind auch als Messschieber in einigen Köpfen abgespeichert. Das liegt daran, dass zu den Messlehren auch die Lochlehren gehören.
Hier lässt sich ein Maß, etwa von einem Loch oder der Kabeldurchmesser abnehmen, indem die beiden Spitzen der Messlehren in oder an den Gegenstand zusammengeführt werden.
Einfach gesagt, wenn Du mit Deinem Finger den Abstand von zwei Kästchen auf dem Papier abbildest und versuchst, genau den Abstand zu halten und in einem anderen Raum mit dem Abstand zwischen Deinen Fingern etwas zu markieren – dann hast Du Deine Finger als Messlehre verwendet.

Wusstest Du, dass auch der Zirkel eine Messlehre ist? Er übernimmt genau die gleiche Aufgabe wie in dem Beispiel eben Deine Finger.

Ziel ist es also nicht, genaue Maße einzugeben, sondern eine relative Angabe zum eigentlichen Soll treffen zu können. Gerade für gröbere Künste wie die Zimmererzunft reicht das aus, Millimeter Messungen würden unverhältnismäßig viel Zeit kosten.

Heute haben die meisten Messlehren dennoch Messskalen abgebildet. Für Aufgabenbereiche, in denen es auf wenige Millimeter ankommt wie die Montage bei Motoren oder auch die Elektrik, macht das auch durchaus Sinn.

Fliesenleger benutzen nicht für den Abstand jeder Fliese zur nächsten eine Messlehre, stattdessen bedienen sie sich Fliesenkreuzen, die Idee dahinter ist aber die gleiche.