Was ist der Unterschied zwischen Nebel und Dampf? Oder ist es dasselbe?

In der Umgangssprache werden die beiden Begriffe Nebel und Dampf oft miteinander gleichgestellt oder auch verwechselt. In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um 2 grundverschiedene Begriffe.

Was bedeutet Nebel?

Nebel ist ein Begriff, der hauptsächlich in der Wetterkunde gebraucht wird. Dabei handelt es sich um eine natürliche Erscheinung. Physikalisch gesehen handelt es sich um ein Aerosol. Damit sind feine Wassertröpfchen gemeint, die in der Luft schweben. Sie entstehen, wenn es so feucht ist, dass die Luft kein Wasser mehr aufnehmen kann.

Der Wasserdampf lagert sich an feinen Teilchen wie Staub oder Pollen an und kondensiert dort (geht in den flüssigen Zustand über). Durch diverse Effekte der Lichtbrechung werden die eigentlich unsichtbaren Wassertröpfchen sichtbar. Wenn sie in Kontakt mit dem Boden stehen, spricht man in der Umgangssprache von Nebel. Schweben sie jedoch über der Erdoberfläche, werden sie als Wolken bezeichnet. Nebel treten am häufigsten in der Nähe von Gewässern in der kalten Jahreszeit abends oder nachts auf. Das Wasser ist wärmer als seine Umgebung und verdunstet tagsüber. Dadurch wird die Luft mit Wasserdampf gesättigt. Wenn sie sich abkühlt, kann sie den Wasserdampf nicht mehr halten, der als Nebel kondensiert.

Kunstnebel

Kunstnebel beruht auf denselben physikalischen Prinzipien wie natürlicher Nebel. Dabei wird in Nebelmaschinen eine Mischung aus hoch reinen, doppelt destillierten Wasser und Glyzerin oder Glykol erhitzt, wodurch es verdampft. Dadurch entsteht ein Aerosol, das einen dichten weißen Nebel bildet. Dieser wird für verschiedene Showeffekte genutzt, beispielsweise um eine spannende, unheimliche Atmosphäre zu erzeugen. Durch leichten Kunstnebel können auch Laserstrahlen oder Scheinwerfer effektvoll hervorgehoben werden.

Kunstnebel wird auch in Forschung und Technik verwendet, um zum Beispiel Strömungen in Gasen sichtbar zu machen. Das wird unter anderem dazu genutzt, um die aerodynamischen Eigenschaften von Bauteilen an Fahrzeugen, Flugzeugen oder Gebäuden zu testen.
Die vom Militär eingesetzten Nebelkerzen oder Nebelgranaten erzeugen dagegen Rauch, feste Teilchen geringer Größe, die wie Aerosole in der Luft schweben.

Was bedeutet Dampf?

Mit Dampf wird in der Physik und der Technik der gasförmige Zustand eines Stoffes gemeint. Wird eine Substanz stark erhitzt, schmilzt sie zunächst. Der Effekt wird erzielt, weil sich durch die Wärme die Moleküle immer schneller bewegen und sich deshalb ihre Bindungen zueinander lockern. Wird noch mehr Wärme zugeführt, wird die Bindung noch lockerer und der Stoff geht in den gasförmigen Zustand über, er verdampft.

In der Umgangssprache werden jedoch Nebel und Dampf häufig miteinander verwechselt. Wenn Wasser kocht, sagt man, dass es dampft. Physikalisch gesehen handelt es sich aber um Nebel. Wasserdampf ist ein unsichtbares Gas, das an kalten Oberflächen kondensiert und sich wieder in Wasser zurück verwandelt. Manche Stoffe können auch direkt vom festen in den gasförmigen Zustand übergehen. Der Vorgang heißt Sublimation. Er kommt beispielsweise bei Schnee vor. Wenn es lange nicht geschneit hat, wird der Schnee immer weniger, obwohl es kalt ist. Das passiert, weil immer mehr Wassermoleküle aus dem festen Aggregatzustand (Eis) zum gasförmigen Zustand (Wasserdampf) wechseln.