Hippopotomonstrosesquippedaliophobie: Die Angst vor langen Wörtern. Wieso ist eigentlich gerade dieses Wort so lang? Und wie oft kommt die Phobie vor?
Hinter diesem monströsen Wort verbirgt sich tatsächlich eine Krankheit. Und zwar die Angst vor langen Wörtern. Dies mag auf den ersten Blick abstrus oder lustig erscheinen, ist für manche Menschen aber bitterer Ernst. Von allen krankhaft ängstlichen Personen, leiden die meisten jedoch an sozialen Phobien. Die Hippopotomonstrosesquippedaliophobie macht im Vergleich dazu nur einen geringen Anteil aus. Die 36 Buchstaben lange Bezeichnung ist übrigens das zweit längste Wort der deutschen Sprache und hat keine tiefgreifende Bedeutung. So findet es sich bereits 1979 in einem Wörterbuch für seltsame Begriffe und soll aus reiner Ironie entstanden sein.
Auswirkungen im Alltag
Betroffene dieser Angsterkrankung leiden unter körperlichen Symptomen wie Stottern, Atemnot, Erröten, Zittern, Schwitzen und Schwindel. Der akute Angstzustand ähnelt also einer Agoraphobie (Angst vor öffentlichen Plätzen). Das Aussprechen aber auch Lesen langer Wörter wird dann so oft wie möglich vermieden. In sozialen Stresssituationen stehen Betroffene zusätzlich unter dem Druck, ihre Angst aus Scham verbergen zu müssen.
Dass keine Gefahr für Leib und Leben besteht, ist ihnen zu jedem Zeitpunkt bewusst. Dennoch kann die Angst vor langen Wörtern durchaus belastend wirken und den Alltag einschränken. Bisher wurde übrigens noch nicht erforscht, ab welcher Länge Wörter Angst auslösen können.
Noch mehr seltsame Phobien
Du hältst die Angst vor langen Wörtern für verrückt? Es geht noch schlimmer! Auch die folgenden Kuriositäten zählen zu den Angsterkrankungen:
Anatidaephobie (Angst vor Enten) sowie Alektorophobie (Angst vor Hühnern)
Alliumphobie (Angst vor Knoblauch)
Gymnophobie (Angst vor Nacktheit)
Oikophobie (Angst vor Haushaltsgegenständen)
Clinophobie (Angst vor dem Bett)
Trypophobie (Angst vor Löchern)
Omphalophobie (Angst vor Bauchnabeln)
Behandlung und Therapie
Menschen, die möglicherweise an Hippopotomonstrosesquippedaliophobie leiden, sollten sich im Ernstfall an die örtliche Telefonseelsorge-Hotline wenden. Dort bekommen Betroffene die nötigen Informationen über geeignete Therapeuten in ihrer Nähe.
Im speziellen Fall der Angst vor langen Wörtern, können Hypnosetherapeuten schnelle Hilfe bieten. Mithilfe dieser Methode kommen vergessene Ursachen der Erkrankung zum Vorschein. Therapeut und Patient können so die Hintergründe der Krankheit besser verstehen. Im Laufe der Therapie, kann sich der Patient mit seiner Angst konfrontieren und einen besseren Umgang damit erlernen.