Was bedeutet das Fruchtbarkeitssymbol Hase und wo liegen die Ursprünge?

Der Osterhase – wer kennt ihn nicht? Seit jeher bringt die Figur des Eier verteilenden Hasen Kinderaugen zum Leuchten und läutet in europäischen Gefilden den Frühling ein. Doch warum verkörpert ausgerechnet der Hase diese Rolle und wird schon seit der Antike mit Fruchtbarkeit assoziiert? Der Beantwortung ebendieser Frage widmet sich der folgende Artikel.

Der Hase als Fruchtbarkeitssymbol

Der Ursprung des Hasen als Fruchtbarkeitssymbol liegt im alten Rom. Dort galt er nicht nur wegen seiner häufigen Geburtenrate – denn eine Häsin kann bis zu drei- oder viermal im Jahr werfen – sondern auch aus anderen Gründen als Sinnbild für Fruchtbarkeit. Denn aufgrund ihrer Nachtaktivität wurden die langohrigen Waldbewohner im römischen Kulturkreis und darüber hinaus als mondhafte Symboltiere wahrgenommen.

Auch der Mond stand wegen seinen zunehmenden und abnehmenden Phasen und seiner wichtigen Funktion als Maßstab für viele Kalender immer eng mit Fruchtbarkeit und Ackerbau in Zusammenhang. Der Hase war nicht nur Attribut vieler Mondgottheiten wie Merkur oder Eros, sondern die Mondgöttin Oestras, welche auch Namensgeberin der österlichen Feier ist, wird sogar mit einem Hasenkopf dargestellt.

Indem der Hase dadurch von Anfang an in Verbindung mit Ostern stand, wurde er im Laufe der Zeit auch immer mehr mit den zentralen österlichen Ideen von Auferstehung und Wiedergeburt konnotiert. Im Bild des Osterhasen wird die Bedeutung des Hasen noch durch die Kombination mit dem Ei unterstrichen, welches ebenfalls schon seit Jahrtausenden als Symbol für Fruchtbarkeit gilt.

Andere Symbole für Fruchtbarkeit

  • Wie bereits erwähnt war das Ei schon in China, im alten Ägypten sowie bei den Germanen als Fruchtbarkeitszeichen bekannt. Durch den Vergleich der Öffnung des Felsengrabes Jesu mit dem Durchbrechen einer Eierschale beim Schlüpfen ist es zusammen mit dem Hasen später auch zum Symbol der Auferstehung geworden.
  • In allen Zeiten waren auch Frauengestalten ein beliebtes Motiv, das Fruchtbarkeit symbolisieren sollte. Aus der Steinzeit sind vor allem die allesamt sehr beleibt dargestellten Venusfigurinen bekannt, allerdings sind von der Indus-Kultur auch schlanke Tonfiguren erhalten.
  • Auch phallische Formen sind seit jeher weit verbreitete Zeichen für Potenz und Fruchtbarkeit. Als Beispiele aus der Antike sind der Ithyphallos-Kult oder die Herkuleskeule zu nennen, welche beide im griechisch-römischen Raum verbreitet waren.
    Verschiedenste Arten von Früchten sind naheliegenderweise ebenfalls Sinnbilder für Fruchtbarkeit.
  • Nicht zuletzt wurden auch immer wieder Tiere mit Fruchtbarkeit assoziiert, so beispielsweise die Henne bei den Germanen oder Stier und Taube in Mesopotamien.
  • Im esoterischen Bereich gilt Rosenquarz als ein symbolträchtiger Stein, der Liebe und Fruchtbarkeit symbolisiert.