Wann und wie merken Leute, die eine Depression haben, dass sie sie haben?

Jeder Mensch fühlt sich mindestens einmal in seinem Leben niedergeschlagen, überfordert und verliert zeitweise sogar die Freude am Leben. Was bei den meisten Menschen allerdings nach einiger Zeit wieder verschwindet, kann sich zu einer ernst zunehmenden Krankheit entwickeln. Auch Du wirst vielleicht schon einmal gemerkt haben, wie sich ein guter Freund oder jemand aus Deiner Familie verändert hat. Bestimmt hast Du Dich gefragt, ob die Leute, die offenbar so depressiv sind, selbst merken, dass sie erkrankt sind,

Die typischen Symptome

Typische Symptome für Depressionen sind Niedergeschlagenheit, eine gedrückte Stimmung, kein Interesse mehr an Hobbys, Freunden oder dem Leben. Auch Antriebslosigkeit und das Gefühl von jeglicher Tätigkeit schnell müde zu werden, sind nicht unüblich. Es können auch körperliche Symptome hinzukommen, die sind allerdings recht unspezifisch wie beispielsweise Bauch- oder Kopfschmerzen und werden nicht unbedingt zwingend mit der Depression in Verbindung gebracht.
Depressionen haben wie die meisten anderen Erkrankungen verschiedene Schweregrade und können von einer leichten Depression, die den Alltag nicht beeinflusst, bis hin zu einer schweren Depression reichen. Den Leuten fallen dann die einfachsten Sachen wie aufstehen oder duschen so schwer, dass sie sie gar nicht mehr ausüben können. Leiden Menschen jahrelang unter schweren Depressionen, wählen sie mitunter sogar den Ausweg des Selbstmords.

Verschiedene Ursachen

Depressionen können sowohl psychologische als auch biologische Einflüsse haben.
Unter psychologischen Einflüssen kannst Du beispielsweise ein Trauma verstehen, dass die jeweilige Person erlebt hat. Das kann eine Vergewaltigung oder aber der gewaltsame Tod einer geliebten Person sein. Wenn Eltern an Depressionen erkranken, führt das auch häufig dazu, dass ihre Kinder krank werden. Mobbing in der Schule können auch Depressionen auslösen.
Biologische Einflüsse wären Hormone, ein Mangel bestimmter Neurotransmitter im Gehirn, Genetik, Medikamente oder aber auch der Mangel an Sonne und damit verbunden Vitamin D-Mangel.

Merkt man überhaupt, dass man eine Depression hat?

Wenn Leute an einer Depression erkranken, merken sie zweifellos früher oder später, dass etwas mit ihnen nicht stimmt. Dafür ist der Leidensdruck, den eine Depression mit sich bringt, zu groß. Sie sind gereizter als sonst oder möglicherweise ist ihnen sogar alles egal. Was früher Spaß gemacht, ist irgendwie nur noch Pflichtprogramm. Spätestens wenn ihnen Freunde, Familie, Arbeitskollegen oder sogar der Chef sagen, dass sie sich irgendwie verändert haben und das nicht zu ihrem Vorteil, werden die Leute hellhörig. Ob die Leute dieses Erleben auch als eine Depression benennen können, hängt zweifelsohne von dem Wissen um diese Krankheit ab. Besonders Arbeitnehmer, die sich in der Vergangenheit in ihre Arbeit gestürzt haben, gehen vielleicht erst einmal von einem „Burn-Out“ aus.

Wann dieser Punkt erreicht ist, ist von Person zu Person unterschiedlich und hängt auch von der Schwere der Depression ab. Je nach Persönlichkeit neigen viele Menschen dazu, die ersten Warnsignale ihres Körpers zu ignorieren. Erst wenn die Alltagsbewältigung schwer fällt oder der Leidensdruck zu groß ist, wird ein Arzt aufgesucht.