Wie hieß der schlimmste Serienmoerder aller Zeiten und welche Morde hat er begangen? Deutschlands schlimmster Serienmörder ist Krankenpfleger

Als Serienmörder wird eine Person beschrieben, die in einem bestimmten Zeitraum mehrere Morde hintereinander begeht. Experten sprechen auch von einer Mordserie. Serienmörder gibt es im Verhältnis zu einfachen Mördern relativ selten. Trotzdem beschäftigen sich gerade Kriminalromane vielfach mit Serienmördern, ihren Taten und Beweggründen.

Die Taten von Niels H. hingegen entspringen nicht der Phantasie eines Autors. Der Krankenpfleger tötete während seiner Arbeitszeit mehr Menschen, als alle anderen Serienmörder, die in Deutschland bisher ihr Unwesen getrieben haben. Im kommenden Frühjahr wird ihm wegen 97-fachen Mordes der Prozess gemacht. Experten gehen davon aus, dass 200 bis 300 Patienten in den Schichten des Serienmörders ihr Leben lassen mussten.

In ein Krankenhaus geht keiner gern. Doch braucht man intensive medizinische und pflegerische Hilfe, ist man froh, wenn dass es Krankenhäuser gibt. Tagtäglich werden hier Leben gerettet. Ein Auftrag, der die Mitarbeiter des Krankenhauses motiviert und antreibt. Ein gerettetes Leben ist ein Erfolg, dafür macht man den oft sehr stressigen Job. Das ist der Unterschied, den man bewirken kann im Leben anderer. Anders war das bei dem Krankenpfleger Niels H.: Immer wieder geht er in Krankenzimmer von Patienten, wenn seine Kollegen gerade Pause gemacht haben. Er schaltete bewusst den Alarm aus, spritze ein Herzmittel und verließ rasch das Krankenzimmer. Nach 30 Sekunden sprang der Herzalarm wieder an, dann wenn das zuvor gespritzte Medikament die Wirkung der Überdosis entfaltet hatte und es zum Herzstillstand kam. Niels H. war oft der erste am Bett und profilierte sich durch Reanimationskünste.

„In kritischen Situationen handelte er überlegt und sachlich richtig.“ heißt es später in seinem Arbeitszeugnis, nachdem er im Oldenburger Klinikum bereits für den Tod mehrerer Menschen verantwortlich gewesen ist. Von anderen für erfolgreiche Reanimation gelobt zu werden, tat ihm gut, berichtet er später. Dass eine Reanimation für den Betroffenen ein brutaler, quälender Akt ist, hielt Niels H. nicht davon ab, es bei Überlebenden ein paar Tage später erneut zu versuchen, indem er ein weiteres Mal mit Hilfe von Medikamenten den Herzstillstand herbei führte.

Wie viele Morde der Serienmörder auf diese Weise zwischen 2000 und 2005 tatsächlich begangen hat wird die speziell eingerichtete Soko „Kardio“ niemals aufklären können. Insgesamt wurden 322 potentielle Opfer ausgemacht, einige konnten exhumiert und untersucht werden, bei anderen war dies auf Grund von Feuerbestattung nicht mehr möglich. Experten vermuten, dass der Krankenpfleger in seiner Dienstzeit zwischen 200 und 300 Menschen getötet haben muss. Somit ist Niels H. der bisher größte Serienmörder in Deutschland. Im kommenden Frühjahr wird ihm der Prozess gemacht, die Anklage lautet 97-facher Mord. Allein 120 Nebenkläger mit insgesamt 17 Anwälten werden zum Prozess erwartet. Daher findet dieser auch nicht in einem Gerichtssaal, sondern in der Weser-Ems-Halle in Oldenburg statt.