Wann erfolgt die Röntgenuntersuchung mit bzw. ohne Bleischürze? Wozu dient die Bleischürze?

Den meisten Menschen ist im Gedächtnis, dass eine Untersuchung mit dem bildgebenden Verfahren Röntgen mit Bleischürze durchgeführt wird. Heute jedoch, wird mitunter auch darauf verzichtet. Warum und wann, wird im Folgenden erklärt.

Röntgen – nicht mehr so gefährlich, wie behauptet

Seit jeher ist bekannt, das Röntgen und die dabei verwendete Strahlung gesundheitsschädigend wirkt. So begünstigt die Röntgenstrahlung die Bildung von Tumoren, besonders in weichem Gewebe und kann das Erbgut schädigen.
Daher wurde bei jedem Röntgen eine Bleischürze angelegt, um vor allem die Hoden und die Eierstöcke vor der Strahlenbelastung zu schützen.

Moderne Geräte allerdings, kommen mit einer sehr viel geringeren Strahlendosis aus, um die gewünschte Aufnahme der betreffenden Körperpartie zu erhalten. Somit kommt es nun auch vor, dass bei Aufnahmen, besonders vom Zentrum des Körpers entfernten Regionen, wie Arm oder Fuß, auf die Bleischürze verzichtet wird.

Statt Bleischürze wird hier die Belastung der schon strahlungsärmeren Geräte weiter vermindert, indem der Abstand zum Körperareal vergrößert wird. Dabei gilt: doppelter Abstand verringert die Strahlenbelastung auf ein Viertel.

So wird durch immer weiter voranschreitende Modernisierung der bildgebenden Geräte dazu begetragen, dass die Strahlenbelastung gering ausfällt und auch risikoarm ohne Bleischürze geröntgt werden kann. Dabei ist natürlich zu beachten, dass dies nur funktioniert, wenn die Abstände zwischen mehreren Röntgenuntersuchungen entsprechend groß sind.

Verschiedene Röntgenverfahren und wann eine Bleischürze Sinn macht

Bleischürzen werden weiterhin, auch bei moderner Technik, als gängige Schutzmaßnahme verwendet. Dennoch braucht man sich wegen späteren Schäden nicht sofort in Panik versetzen, kommt das Mittel einmal nicht zum Einsatz. Dies geschieht besonders bei Notfällen, wo jegliche ärztlichen Schritte schnell vollzugen werden müssen.

Bei Röntgenaufnahmen des Brustkorbs hingegen, wird der Strahlenschutz immer verwendet. Ebenfalls bei bildgebenden Untersuchungen dieser Art, die mehrere Termine in kurzem Abstand nötig machen. Beispiele hierfür sind v.a. das Röntgen beim Zahnarzt oder auch Kontrastmittelröntgen.

Beim sogenannten Digitale Substraktionsangiographie (DSA) wird ebenfalls nach wie vor mit der Bleischürze gearbeitet. Hierbei werden zuerst „Leeraufnahmen“ gemacht und im Anschluss Aufnahmen mittels Kontastmittellösung. Dieses Verfahren wird angewendet, um Gefäße und deren Erkrankungen sichtbar zu machen.